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Wandertipp: Restonica-Tal, Lac de Melo und Lac de Capitello

Wir blieben in der Region um Corte, da wir uns hier eine tolle Wanderung ausgesucht hatten. Ein wenig auswärts von Corte fanden wir eine kleine, nette Unterkunft.

Unterkunft – A Piana

A Piana haben wir über AirBnb gefunden. Diese familiengeführte Unterkunft bietet kleine Zimmer und ein französisches Frühstück. Französisch bedeutet hier, dass es nur süßes zum Frühstück gibt, aber keine Wurst. Das ist für den einen oder anderen sehr gewöhnungsbedürftig, man kann aber auch nach anderen Dingen fragen.

Die Zimmer sind einfach, aber völlig ausreichend. Das WLAN war leider in manchen Zimmern nicht so gut, aber mal ehrlich. Wir haben es nicht wirklich gebraucht. Es gibt einen Aufenthaltsraum mit Küche und sogar eine Waschmaschine. Alles kann von den Gästen genutzt werden. Dieser Ort ist ideal um mal komplett abzuschalten, sowohl vom Kopf her als auch digital. Stichwort: Digital Detox 🙂 Wir wurden sehr freundlich von Paul und seinem Sohn empfangen. Somit fühlten wir uns gleich sehr wohl.

Unterkunft A Piana
Unterkunft A Piana

Das wirkliche Highlight dieser Unterkunft zeigt sich am Morgen, wenn das Wetter schön ist und Paul das Frühstück auf der Terrasse anrichtet. Der Ausblick ist einfach unglaublich schön und beruhigend.

Aussicht zum Frühstück
Aussicht zum Frühstück
Restonica-Tal

Ein Highlight in der Region um Corte ist die Schlucht von Restonica. Der Fluss schlängelt sich eindrucksvoll durch die Berge. Dementsprechend hoch sind auch die Straßen gelegen. Wer gern mit dem Auto kurvenreiche Strecken fährt und dabei hin und wieder die Aussicht in die Tiefe genießt, sollte unbedingt einmal durch das Tal mit dem Auto fahren.

Das Tal ist jedoch bekannter für seine Wanderrouten.  Man kann die gesamte Schlucht durchwandern oder auch nur Teilabschnitte erleben.

Restonica Schlucht
Restonica Schlucht
Aufstieg zum Lac de Melo und Lac de Capitello

Unsere Entscheidung fiel auf eine Kombination aus Beidem. Wir parkten ca. 2 km vorm letzten Parkplatz auf einem Waldparkplatz und liefen zunächst erst einmal am Wasser entlang durch die Schlucht. Nach ca. 2 km gelangt man zu zwei Einkehrhütten Bergerie de Melo (42°13’25.5″N 9°01’25.4″E) und Fromagerie Fermiere (42°13’45.8″N 9°01’52.4″E). Beide Hütten sehen von außen sehr schön und urig aus. Wir wussten genau, dass wir auf dem Rückweg in einer der Hütten Rast machen werden und freuten uns jetzt schon darauf. Bei der Bergerie de Melo gibt es auch einen Parkplatz. Allerdings ist dieser nicht besonders groß. Man muss schon Glück haben einen Parkplatz zu finden, vor allem in der Hauptsaison.

Fromagerie Fermiere
Fromagerie Fermiere
Wanderung zum Lac de Melo

Direkt rechts hinter der Bergerie de Melo führt ein schmaler Wanderweg in Richtung der Berge zum ersten See Lac de Melo. Dieser liegt auf einer Höhe von ca. 1710 m und ist ca. 20 m tief. Über den Wanderweg steuert man geradezu auf einen riesigen Bergrücken. Diesen kann man sowohl links als auch rechts besteigen, um zu den Seen zu gelangen. Es gibt Wanderschilder, die einem den Weg weisen. Wir entschieden uns für den Hinweg links entlang. Der Aufstieg ist zum Teil recht steil, aber die Aussichten einfach atemberaubend. Insgesamt überwindet man vom Parkplatz aus ca. 500 Höhenmeter bis zum Lac de Melo. Nochmal weitere 200 m sind es bis zum Lac de Capitello.

Blick in das Tal Restonica
Blick in das Tal Restonica

Die Felsenlandschaft um einen herum, ist einfach toll anzusehen. Je nach Saison kann der Wanderweg recht voll mit Touristen sein. Wir hatten jedenfalls in der Nebensaison Glück und es waren nicht ganz so viele Menschen unterwegs.

Nach ca. 45 min. Gehzeit kamen wir am Lac de Melo an. Der See ist an sich nicht besonders groß, aber mit den Bergen im Hintergrund sehr schön anzusehen. Für einige Wanderer ist hier bereits Schluss. Doch wir wollten noch weiter und den steilen Aufstieg zum Lac de Capitello meistern.

Lac de Melo
Lac de Melo
Wanderung zum Lac de Capitello

Am Lac de Melo führt rechts ein Weg in Richtung des Lac de Capitello. Die Schilder dorthin kann man gar nicht verfehlen. Der Weg wird nun noch steiniger und steiler. Übrigens sucht man auf der gesamten Wanderstrecke vergebens nach Sicherungen.

Der Lac de Capitello liegt auf einer Höhe von 1930 m und ist ca. 42 m tief. Eindrucksvoll liegt der See umrahmt zwischen 2000er Bergen. Dieser See ist manchmal bis zu 6 Monate im Jahr zugefroren. Hier befindet sich auch die Quelle des Flüsschens Restonica.

Lac de Capitello
Ufer des Lac de Capitello
Ufer des Lac de Capitello

Immer wieder halten wir an, um die traumhafte Aussicht auf die Berge zu genießen. Ist man beim Lac de Capitello angekommen und schaut sich um, kann man auf den Lac de Melo herunterschauen. Er liegt einem quasi zu Füßen. Das ist einfach ein tolles Bild.

Blick runter auf den Lac de Melo
Blick runter auf den Lac de Melo
Relaxen mit Aussicht

Wir nutzten die Aussicht für eine kurze Vesperpause um innezuhalten und die Natur und den Anblick zu genießen. In solchen Momenten verblassen immer alle Ängste und Sorgen. Im Hier und jetzt in Einklang mit der Natur zu sein, dass ist unglaublich entspannend. Eine innere Ruhe machte sich breit und sorgte dafür, dass man hier einfach nur verweilen wollte. In solchen Momenten erwische ich mich dabei, wie ich mir wünschte, dass die Zeit doch einfach mal kurz stehenbleiben könnte.

Einkehr in der Hütte Bergerie de Melo

Gegen 14:30 Uhr traten wir unseren Rückweg an. Dieses Mal sollte es für uns über die andere Seite des Bergrückens zurückgehen. Tatsächlich ist diese zum Teil noch steiler, aber auch spannender. Hier findet man hin und wieder Eisenketten zum Festhalten und Metalltreppen für den Abstieg. Mutig sollte man schon sein.

Einzigen Sicherungen am Berg
Einzigen Sicherungen am Berg

Natürlich gestaltete sich der Rückweg wieder einmal schneller als der Abstieg und so kamen wir nach knapp einer Stunde an der Hütte Bergerie de Melo an. Für uns war klar, hier machen wir unsere Rast. Da die Sonne noch schön ins Tal schien, saßen wir zunächst draußen. Der Außenbereich der Hütte bietet viel Platz für Wanderer. Wir bestellten 2 Weinchen, einmal Rührerei und eine Vesperplatte. Beides sah sehr gut aus und schmeckte hervorragend. Vor allem die Vesperplatte war optisch ein absoluter Hingucker. Als die Sonne verschwunden war, zogen wir um in die Hütte. Ein Ofen in der Mitte des Raumes, füllte den Raum mit einer wohligen Wärme und ließ uns hier länger verweilen als wir eigentlich wollten. Doch es war einfach zu gemütlich.

Leckeres Rührerei
Vesperplatte
Fazit:

Die Schlucht und die beiden Bergseen sind absolut sehenswert. Ihr solltet euch dafür Zeit nehmen, wenn ihr alles genießen wollt. Für eine Wanderung zu den Seen reicht ein Tag völlig aus. Solltet ihr jedoch noch die Schlucht Restonica und vielleicht noch die Schlucht Tavignano besichtigen wollen, empfehle ich euch 2-3 Tage einzuplanen.

Hier ein paar Tipps für diese Wanderung:
  • festes Schuhwerk
  • Trittsicherheit
  • gute Kondition
  • nicht zu spät am Tag eure Tour starten (Wollt ihr beide Seen erkunden, solltet ihr spätestens um 11 Uhr eure Wanderung beginnen.)
  • Verpflegung, vor allem Trinken. (insbesondere, wenn ihr noch zum Lac de Capitello weiter wandern möchtet.)
  • einen Schal und eine Mütze. (Je nach Jahreszeit bzw. Wetter kann es sehr zugig in den Bergen sein.)

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