Die tschechische Hauptstadt Prag hat vieles zu bieten. Majestätisch schlängelt sich die geschichtsreiche Stadt um die Moldau herum. Der Fluss führt mitten hindurch, vorbei an zahlreichen historisch bedeutenden Bauwerken. Die Mischung aus alt und neu macht Prag zu einer absolut sehenswerten Stadt in Europas Osten. Wir entschieden uns für eine Anreise mit dem Zug. Über Ceské dráhy buchten wir günstig Zugtickets. Die Anreise war wirklich toll und entspannt.
Um den Jahreswechsel herum ist die goldene Stadt, wie sie auch genannt wird, voll mit Touristen. Es empfiehlt sich daher rechtzeitig eine Unterkunft zu buchen. Wir waren im Hotel Coronet im Stadtteil Vysehrad. Das Preis-Leistungs-Verhältnis hatte uns hier überzeugt. Vysehrad gehört zu den alten Stadtteilen von Prag und liegt zudem direkt an der Moldau. Zu Fuß sind es bis ins Stadtzentrum 40 Minuten, aber mit der Metro braucht man von dort gerade einmal 10 Minuten.
Die Metro ist das öffentliche Verkehrsmittel in Prag. Es ist absolut unkompliziert mit ihr zu fahren. Die Fahrt- und Streckenpläne sind leicht zu verstehen und der Kartenkauf geht echt schnell. Es empfiehlt sich einen, der kleineren Automaten zu nehmen. Dort wählt man einfach nur seine Sprache, dann ein Ticket (1 Tag, 2 Tage etc.), dann hält man nur kurz seine Visa Karte dran und schon wird bezahlt. Die Karte kommt raus und los geht’s. Unkompliziert und schneller geht es nicht. Wir waren begeistert.
Prag zu Fuß
Tschechiens Hauptstadt hat kulturell und kulinarisch einiges zu bieten. Bei einem Stadtrundgang erkundeten wir nicht nur den alten Stadtkern mit seinen vielen kleinen Gassen und alten Häusern, sondern auch den modernen Teil.
Es gibt unglaublich viele Kirchen und Kathedralen in Prag. An einigen gab es regelrechte Schlangen von Menschen, die für eine Besichtigung hineinwollten. Es lohnt sich in die eine oder andere Mal hineinzuschauen.
Das Stadtzentrum ist geprägt von kleinen Gassen und großen, öffentlichen Plätzen, die zum Verweilen einladen. Um den Jahreswechsel herum kann es sein, dass auf den größeren Plätzen noch einige Weihnachtsmärkte geöffnet sind. Bei uns war es Gott sei Dank so und so konnten wir den einen oder anderen Glühwein probieren. Insbesondere der große Weihnachtsmarkt auf dem Altstädter Ring war toll. Das ist der älteste Platz der Stadt, welcher ringsherum umschlossen ist von zahlreichen alten Kirchen und Kathedralen. Insbesondere am Abend war das eine tolle Atmosphäre.
Vom Altstädter Ring aus kann man auch eine Stadtrundfahrt mit der Pferdekutsche machen. Oder man wählt dazu eines, der zahlreichen Oldtimer Autos, die hier ebenfalls Rundfahrten anbieten.
In Prag gibt es an vielen Stellen öffentliche Toiletten. Manchmal muss 50 Cent oder 1 € zahlen. Ein kleiner Tipp: Man kommt hier günstiger weg, wenn man in tschechischen Kronen zahlt.
Der alte Stadtkern befindet sich östlich der Moldau. Auf der anderen Seite gibt es ebenfalls einige Sehenswürdigkeiten, die es sich lohnt anzuschauen. Jedes dieser Ziele ist höhergelegen als die Stadt und bietet daher eine wahnsinnig schöne Aussicht auf Prag.
Das Prager Metronom
Kombiniert mit dem Stadtbummel wanderten wir auf die westliche Seite der Moldau hoch zum Prager Metronom, einer Kunstinstallation von Vratislav Karel Novák. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf den Fluss und über die Dächer von Prag. Das Metronom steht auf dem übrig gebliebenen Sockel des Stalin-Denkmals im Prager Letná-Park, welche 1962 zerstört wurde. Der Letná-Park ist zudem sehr schön angelegt. Hier findet man vor allem im Sommer zahlreiche Stellen für ein Picknick. Hier findet ihr noch mehr Informationen dazu.
Die Prager Burg
Ebenfalls westlich der Moldau und über der Stadt gelegen, befindet sich die Prager Burg (Pražský hrad) mit dem alten Königspalast (Starý královský palác). Zu Stoßzeiten kann es hier sehr voll sein. Eine lange Schlange entlang der Mauer, die nach oben führt, wird es euch zeigen. Das Anstehen ist unumgänglich, da jeder Besucher durch die Sicherheitskontrollen muss. Taschen, Rucksäcke, alles wird kontrolliert. Allerdings dauerte es nicht so lange. Wir standen ca. 20 Minuten. Auf das Burggelände kommt man kostenlos. Wenn man jedoch in die Gebäude oder in die Goldene Gasse möchte, muss man sich zuvor ein Ticket kaufen. Die Burg hat eine interessante Geschichte hinter sich. Mehr dazu erfahrt ihr hier.
Der Petrin
Von der Burganlage aus kann man rüber auf den benachbarten Hügel wandern. Dort befindet sich der Petrin, ein Aussichtsturm. Das ist ein Eisenturm, der ca. 370 m hoch ist. Diesen kann man über ein paar Stufen oder mit Hilfe eines Fahrstuhls erobern und von oben einen traumhaften Ausblick auf die Stadt genießen. Auch hier kann es zu Stoßzeiten sehr voll sein und die Aussicht kostet Eintritt. Bei uns kostete der Eintritt ca. 150 Kronen. Für den Fahrstuhl würde man nochmal extra zahlen. Mehr Infos dazu findet ihr hier.
Essen und Trinken in Prag
Die tschechische Küche hat einiges zu bieten. Vor allem deftig muss es sein. In Prag reiht sich ein gutes Restaurant neben dem Anderen. Hier habt ihr die Qual der Wahl. Weiterhin gibt es zahlreiche Brauereien, die auch sehr gutes Essen anbieten. Insbesondere in der touristischen Hauptsaison und am Wochenende empfehle ich eine Reservierung in eurem Wunschlokal.
Wir können drei Restaurants empfehlen. Das U Pavouka ist eine mittelalterliche Taverne mit einem mittelalterlichen Show-Programm. In dieser Lokalität ist einfach alles urig und das Essen ist sehr gut. Eine Reservierung ist hier absolut notwendig. Für 1190 Kronen (ca. 48 €) bekommt man in 2 ½ Stunden ein 5 Gänge-Menü und eine mittelalterliche Show. Für uns war es ein tolles Erlebnis.
Am Silvesterabend waren wir im Restaurant at Bansethů and brewery Basta. Das Restaurant und die Brauerei liegen direkt nebeneinander. Hier muss man nicht unbedingt vorher reservieren, da beide Lokalitäten sehr groß sind und man in beiden auch etwas zu essen bekommt. Das Essen dort war super und die Biere sehr lecker.
Ein weiteres tolles Restaurant ist das Restaurant Mlejnice. Dieses befindet sich in der Altstadt und scheint immer sehr gut besucht zu sein. Hier hatten wir versucht telefonisch einen Tisch zu reservieren, was jedoch nicht klappte. Wenn man hier jedoch am frühen Abend kommt, z.B. 18:00 Uhr ist die Chance groß, dass man nicht allzu lang warten muss. Nach ca. 5 Minuten bekamen wir schon einen Tisch zugewiesen. Das Essen war wirklich top.
Ein wirklich tolles und gemütliches Café ist das Mlýnská kavárna. Über einen kleinen Steg, vorbei an einem alten Mühlenrad, gelangt man in diese urige Lokalität. Hier gibt es leckere Tee- und Kaffee-Spezialitäten, Kuchen, Bier und auch kleinere Snacks. Hier ist es wirklich gemütlich und man möchte länger verweilen. Ein Blick hinein lohnt sich.
Weitere typisch tschechische Spezialitäten: Böhmische Baumstriezel (Trdelnik), Gulasch im Brotlaib, Innereien, Böhmische Knödel, Prager Schinken, Eisbein, Kaninchen, Ente, Wildgerichte, kleine Nudelspätzle (Halusky), tschechisches Bier und Weine
Feuerwerk in Prag
In Prag gibt es zwei Feuerwerke. Zum einen das große Silvesterfeuerwerk um 0:00 Uhr, welches man am besten von einem erhöhten Punkt aus sieht. Selber knallen ist in Prag nicht erlaubt, aber dafür gibt es von der Stadt ein 10-minütige Feuerwerk. Am besten sieht man das Feuerwerk von der Karlsbrücke, von der Prager Burg, vom Metronom oder von der Burganlage in Vysehrad. Nach dem großen Feuerwerk kann man das neue Jahr in einem der zahlreichen Clubs bei einer Silvesterparty begrüßen.
Am Neujahrstag gibt es dann um 18:00 Uhr nochmal ein Feuerwerk für die ganze Familie. Dieses wird im Park Folimanka abgefeuert. Eigentlich hieß es zuerst das dieses 2. Feuerwerk für 2020 abgesagt wurde, aber auf Initiative einiger Einwohner und Spenden hin, fand das Feuerwerk doch statt. Es ging ca. 12 Minuten und wurde mit Musik vom tschechischen Sänger Karel Gott begleitet, der im Oktober 2019 starb. Hier hatten wir absolutes Glück, da es ganz in der Nähe unseres Hotels und der Metrostation stattfand. Die besten Plätze sind hier am Kongresszentrum und auf der Nuselksý Brücke.
Mehr zu weiteren Sehenswürdigkeiten in Prag erfahrt ihr in meinem nächsten Beitrag.
Ein Gedanke zu “Silvester in Prag”