Wandertipp: Der hohe Ifen im Kleinwalsertal

Bizarr und traumhaft schön, so lässt sich der hohe Ifen im Kleinwalsertal mit zwei Worten kurz und knapp beschreiben. Schon von Weitem erkennt man ihn an seiner schroffen Kante und dem Gottesacker rechts daneben.
Beide alpinen Highlights befinden sich auf über 2000 m Höhe im Kleinwalsertal in Österreich und sind sehr beliebt bei Wanderern.

In diesem Blogbeitrag berichten wir euch von unserer Wanderung auf den hohen Ifen. Den hatten wir bereits vom Gipfel des Fellhorns aus gesehen. Das geneigte Plateau sah so interessant aus, dass wir unbedingt dorthin wandern wollten.

Unser Startpunkt

Das Kleinwalsertal erstreckt sich über eine Länge von ca. 16 km und ist nur über Oberstdorf mit dem Auto oder Bus zu erreichen. Mit der Allgäu-Walser-Card könnt ihr die Busse sogar kostenlos nutzen. Wir starteten unsere Tour am Parkplatz zur Ifenbahn.

Die Route

Grundsätzlich gibt es vom Parkplatz aus zwei Möglichkeiten den Aufstieg zum hohen Ifen zu bewältigen. Entweder man wandert direkt hoch oder man fährt mit der Ifenbahn ein Stück bis zur Ifenhütte. Letzteres bietet sich für diejenigen unter euch an, die sich ein paar Höhenmeter sparen möchten oder vielleicht erst Mittag ihre Tour starten. Per pedes sind es zur Ifenhütte knapp 3 km immer bergauf. Hier ist der Weg sehr gut begehbar und angenehm zu laufen.

Der Weg ist das Ziel

Von der Ifenhütte führte uns dann ein relativ steiler Weg mit ca. 20% Steigung knapp 600 m erst einmal bergauf. Auf dieser kurzen Strecke überwindet man bereits knapp 150 Höhenmeter.

Oben angekommen wird der Weg flacher und man hat die Kante des hohen Ifen immer voll im Blick. Grandios. An der vor uns liegenden Bergwelt konnten wir uns einfach nicht satt sehen.

Blick zum hohen Ifen
Blick zum hohen Ifen
Blick ins Kleinwalsertal
Blick ins Kleinwalsertal

Nach ca. weiteren 2,5 km folgte dann der steilere Anstieg zum Plateau des hohen Ifen hoch. Dieser Abschnitt ist zwar auch nur knapp 600 m lang, aber er führt immer bergauf bei zum Teil 27% Steigung und Geröll. Bei der Beschaffenheit des Weges war das nur in einem mäßigen Tempo möglich.

Für Familien mit Kleinkindern ist diese Route nicht zu empfehlen, da die Gefahr des Umknickens an dieser Stelle doch recht groß ist. Sehr gute Wanderschuhe sind ein Must-Have.

Oben angekommen, genossen wir zunächst einmal die unglaublich tolle Aussicht auf die Allgäuer Gebirgswelt. Imposant, still und andächtig lagen die Berge vor uns. Jedes Mal fühlen wir uns bei diesem Anblick entspannt und überglücklich. Entspannt, weil die Aussicht einfach immer beruhigt und überglücklich, dass wir den Weg hierher geschafft haben und das überhaupt erleben dürfen. Hier kann man am besten den stressigen Alltag hinter sich lassen.

Blick in Richtung Gottesacker
Blick in Richtung Gottesacker
Aussicht ins Kleinwalsertal
Aussicht ins Kleinwalsertal
Die schroffe,  geneigte Kante des Ifenplateaus
Die schroffe, geneigte Kante des Ifenplateaus

Der Gipfel

Vom Ifenplateau ging es dann für uns in Richtung des Gipfelkreuzes, welches man von Weitem schon deutlich sehen konnte. Nur noch rund 800 m trennten uns vom höchsten Punkt des Ifen (2.229 m) und unserer Raststelle.

Kleine Kraxelei
Kleine Kraxelei
Blick zur Ifehütte und ins Kleinwalsertal
Blick zur Ifenhütte und ins Kleinwalsertal

Am Gipfelkreuz angekommen, war die befreite und zufriedene Stimmung über das Ankommen auf dem Berg ein wenig getrübt. Es waren relativ viele Menschen da, die sich um das Gipfelkreuz tummelten und hier und da Fotos schossen. Wahrscheinlich waren die meisten über das Schwarzwassertal hinauf gewandert. Auf dieser Route liegt die Schwarzwasserhütte, die auch sehr schön sein soll.

Ein Gipfelbuch konnte ich leider auch keines finden, aber wir setzten uns dennoch ein wenig abseits von den Menschen an eine schöne exponierte Stelle. Hier konnten wir den Blick auf den Gottesacker und unsere wohlverdiente Vesperpause genießen.

Am Gipfel des hohen Ifenn
Am Gipfel des hohen Ifen
Gottesacker gegenüber
Gottesacker gegenüber

Der Rückweg

Wir entschieden uns für den gleichen Rückweg, da wir in der Ifenhütte und in der Auenhütte noch einkehren wollten. Der kurze Abschnitt vom Ifenplateau herunter gestaltete sich bergab auf den losen Steinen und dem Geröll als ein wenig beschwerlich. Zumal wir im Tal feststellen mussten, dass meine Wanderschuhe kaputt waren.

Die Ifenhütte

Unser Rückweg führte uns im weiteren Verlauf wieder an der Ifenhütte vorbei. Hier gönnten wir uns als Belohnung für die vielen Schritte eine Einkehr, die einfach genial war. Die Hütte bietet nicht nur tolle Aussichten sondern auch grandiose Köstlichkeiten aus der Region. Allem voran natürlich der Kaiserschmarrn, welchen wir uns auf jeden Fall bestellten.

Einkehr in der Ifenhütte
Einkehr in der Ifenhütte

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wandern und einkehren, gehören für uns immer zusammen. Und wenn man dann noch in Österreich ist, muss bei der Einkehr wenigstens ein Kaiserschmarrn dabei sein. Es fühlt sich immer wie ein Belohnung an. 🙂

Nachdem wir den Kaiserschmarrn genüsslich verputzt und die Aussicht sowie die frische Luft genossen hatten, ging es für uns wieder die 3 km bergab zur Talstation der Ifenbahn.

Die Auenhütte

Für den Weg von der Ifenhütte runter ins Tal, brauchten wir gerade einmal 30 Minuten. Leicht beschwingt und mit der Aussicht auf ein kühles Getränk im Liegestuhl ging es schneller voran als gedacht. An der Talstation wartete dann schon die nächste Einkehrmöglichkeit auf uns. Die Auenhütte hatte uns bereits beim Start unserer Wanderung in ihren Bann gezogen. Der Außenbereich sah so genial gemütlich aus. Gemütliche Sitzbereiche, Liegestühle und Hängematten ließen unsere Herzen einfach höher schlagen. Für uns war da schon klar, dass wir hier nach unserer Tour rein mussten.

Die Auenhütte an der Ifenbahn
Die Auenhütte an der Ifenbahn

Gesagt, getan. Tatsächlich bekamen wir noch einen tollen Liegestuhlplatz mit Blick zum Berg hinauf. Die Bedienung war sehr freundlich und echt auf Zack. Nicht umsonst rühmen sich die Betreiber der Auenhütte mit dem Spruch auf ihrer Webseite „Gemütlichkeit auf höchsten Niveau“. Das können wir nur unterstreichen. Das gilt jedenfalls nicht nur für die Sitzmöglichkeiten und die Einrichtung, sondern auch für die Bedienung und die angebotenen Speisen und Getränke.

Fazit

Diese Wanderung ist zwar mit ihren knapp 10 km nicht besonders lang, aber es sind bis zu 900 Höhenmeter zu überwinden. Insbesondere ist die Wegbeschaffenheit des letzten Abschnitts zum Ifenplateau hoch herausfordernd. Denn hier geht es nur über kleine Felsen, Steine und zum Teil Geröll. Wer allerdings gut zu Fuß ist und sehr gute Wanderschuhe hat, sollte keine Probleme damit haben.

Trittsicherheit, keine Höhenangst und ein wenig Kondition sind Voraussetzungen für diese Tour. Die Notrufnummer der Bergwacht (144) solltet ihr auf euren Bergtouren im Kleinwalsertal sowieso immer eingespeichert haben. Ansonsten empfehlen wir euch folgende Dinge dabei zu haben: genügend Essen und Trinken (für eine ca. 5-6 h Wanderung), Sonnencreme, Sonnenhut, Regenjacke und ein T-Shirt zum Wechseln

Den Weg zum Gipfel des Ifen könnt ihr gar nicht verfehlen. Ebenso die Hütten. Es ist alles sehr gut ausgeschildert. Eine Einkehr ist fast Pflicht. Aktuell müsst ihr jedoch die Corona-Regeln für das Kleinwalsertal beachten.

Gut zu wissen:
Bei schönem Wetter ist beim hohen Ifen und dem Gottesacker die Hölle los. Eine Tour empfiehlt sich daher außerhalb der Ferienzeit und unterhalb der Woche.

Ihr findet unsere Route wie immer auf Komoot: Vom Parkplatz Ifenbahn zum hohen Ifen

Schaut euch auch unsere Tour zum Nebelhorn an: Wandertipp: Aufstieg zum Nebelhorn und Gratwanderung zum Gaisalphorn

Habt ihr auch einen tollen Wandertipp für uns. Dann immer her damit. Wir freuen uns über jeden Kommentar oder jede Nachricht von euch.

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