Wer von der Mosel hört, denkt automatisch an Weinberge und Weißwein. Davon muss man sich unbedingt selbst mal überzeugen. Daher ging es für ein kurzes Wochenende an die Mosel nach Piesport. Von Karlsruhe aus, ging es mit dem Motorrad über ein kleines Randgebiet im Elsass, durch den Hunsrück bis hin nach Piesport. Die Strecke entlang der Moselweinstraße ist wirklich sehr schön, insbesondere für Motorradfahrer und Cabriofahrer. Wenn … das Wetter gut ist. 🙂
Die Mosel entspringt in Frankreich, genauer gesagt in den Vogesen und ist mit ca. 544km der zweitlängste Nebenfluss des Rheins. Dieser Fluss verläuft an manchen Teilabschnitten wie eine Schlange vorbei an Weinbergen, Feldern und kleinen malerischen Örtchen.
Bernkastel-Kues
Entlang der Mosel führt der Mosel-Radweg von Piesport nach Bernkastel-Kues. Die Mosel fließt durch diesen Ort hindurch und verleiht ihm dadurch einen unvergleichlichen Charme. Hoch über dem Ort ragt die Burgruine Landshut. Eine eindrucksvolle Ansicht. Nicht nur von unten nach oben, sondern auch von oben nach unten. 🙂
Bernkastel-Kues gliedert sich in die vier Stadtteile Andel, Bernkastel, Kues und Wehlen. Für Geschichtsbegeisterte gibt es an dieser Stelle eine interessante Info. In Kues wurden von Archäologen die ersten Zeugnisse menschlicher Besiedlung (3000 v. Chr.) entdeckt.
Bernkastel-Kues hat einen alten und einen neuen Stadtkern. Natürlich waren wir nur in der wunderschönen Altstadt. Diese ist voll mit Fachwerkhäusern und kleinen, schmalen Gassen. Sehenswert ist der Marktplatz, das Stadttor und natürlich die Burgruine Landshut.
Der Weg zur Landshut ist gerade einmal 800m lang. Direkt aus der Altstadt heraus führt der Weg durch den Weinberg hoch auf die Ruine. An Stelle der Burg stand dort im 4. Jh. ein spätrömisches Kastell. Dieses diente zur Sicherung des militär. Nachschubs entlang der Mosel. Damals verlief das Römische Reich bis an die Rheingrenze. Die heutige Burg steht auf den Fundamenten des alten römischen Kastells. Erste Zeugnisse besagen, dass es bereits um 1000 eine Burg Bernkastell gab. Diese Burgruine ist möglicherweise eine der ältesten Burgen im Moseltal. Leider ist das nicht mehr eindeutig nachweisbar.
Wer mehr zu diesem Ort wissen möchte, kann sich hier „aufschlauen“: Wikipediaeintrag zu Bernkastel-Kues
Trier
Einer der wohl schönsten Orte an der Mosel mit historischem Flair ist Trier. Vor mehr als 2000 Jahren soll diese Stadt unter dem Namen Augusta Treverorum gegründet worden sein. Heute beansprucht sie den Titel der ältesten Stadt Deutschlands, weil sie bereits von den Römern als Stadt anerkannt wurde, im Gegensatz zu den in Deutschland bekannten Siedlungen. In der gesamten Stadt sind Bauwerke aus der Römerzeit zu finden. Besonders sehenswert sind die Porta Nigra, die Konstantinbasilika, der Dom, die Liebfrauenkirche, das Amphitheater, die Kaiserthermen und die Römerbrücke. Diese Baudenkmäler zählen seit dem Ende der 80er Jahre zum UNESCO-Welterbe.
Mehr Infos zu Trier findet ihr hier: Wikipediaeintrag zu Trier
Insgesamt war das kurze Wochenende eine absolute Erholung und landschaftlich eine Augenweide. Entlang der Mosel, kann man nicht nur gute Weine trinken und atemberaubende Aussichten genießen, sondern auch auf den Spuren unserer Geschichte wandeln. Besonders erwähnenswert sind die ganzen Straußenwirtschaften entlang des Mosel-Radweges. Dort können Radler wunderbar Rast machen und einkehren. Wer mal eine Radtour entlang der Mosel machen möchte, dem empfehle ich die Webseite von Mosellandtouristik.
Wunderbar. Genau so wie beschrieben, würde ich diese Tour auch machen wollen. Eine sehr verlockende Tourbeschreibung, mit tollen Hinweisen auf tiefgreifendere Informationen zu Ansicht und Landschaft. Geschichtlich sehr interessant und umfassend. Prima Bericht. Weiter so.