Auf der Snæfellsnes Halbinsel befindet sich der Snæfellsjökull (isländisch: Schneeberggletscher). Dieses 1446 m hohe Ausflugsziel ist ein Stratovulkan, der sich am westlichsten Ende der Halbinsel Snæfellsnes befindet und ca. 700.000 Jahre alt ist. Die Kappe des Stratovulkans bildet ein Gletscher. Der Krater des Vulkans ist somit nicht zu sehen. Westlich und östlich des Gipfels beträgt die Eisdicke zwischen 40 und 50 Metern. Der letzte aufgezeichnete Ausbruch war vor ca. 1800 Jahren. Die Asche dieses Ausbruchs hatte sich über den ganzen Westen Islands verteilt. Der Snæfellsjökull gehört zu einem Vulkansystem, dass ca. 30 km lang ist und wahrscheinlich noch weiter ins Meer hinausreicht.
An sehr schönen, klaren Tagen kann man die Eiskappe des Snæfellsjökulls bis ins über 100 km (Luftlinie) entfernte Reykjavik sehen. Berühmt wurde er durch den frz. Autor Jules Verne. In seinem Roman „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ verwendete er als Einstieg in die Unterwelt, um zum Mittelpunkt zu gelangen, den Krater des Snæfellsjökull. Im gleichnamigen Film wurde zudem an dem Vulkan und in der Region gedreht.
Unsere Wanderung auf den Snaefellsjökull
Bei wunderschönem Wetter entschieden wir uns für eine Besteigung des Gipfels. Über die F570 fuhren wir mit unserem Mietwagen aus Richtung Süden (Arnarstapi) kommend bis zum letzten Parkplatz unterhalb des Berges. Auf dem Weg dorthin befindet sich die Sönghellir Höhle. Dort gibt es mehrere kleiner Höhlen, in die man ruhig mal reinschauen kann. Viel interessanter war für uns die Tatsache, dass es direkt gegenüber auf dem Hang einen Geocache gab, den wir natürlich auch suchten und fanden.
Wir hatten uns eine Besteigung von der Südost-Flanke vorgenommen und waren damit nicht die Einzigen. Auf dem Parkplatz standen bereits ein paar Autos von Einheimischen, die das schöne Wetter für ein wenig Schnee-Spaß nutzen wollten. Sie machten sich mit Ski-Doos und Skier auf den Weg. Wir zogen unsere normalen Wanderschuhe an, packten unseren Rucksack, schmierten uns mit Sonnencreme ein und stapften los.
Für eine Wanderung empfiehlt es sich wasserabweisende Schuhe zu tragen, da man überwiegend durch den Schnee läuft. Da wir keine Steigeisen und ein Seil dabeihatten, mussten wir besonders vorsichtig sein. Es gab sogar ein Pärchen, dass in einer Seilschaft unterwegs war. Auf einem Gletscher können sich immer mal unvorhersehbar Spalten unter der Schneedecke auftun. Diese sollten jedoch nicht auf unserer Seite des Berges sein. Wir hielten uns von daher an einem im Schnee vorgezeichneten Weg, auf dem auch schon andere unterwegs waren und der vor allem empfohlen wurde als der Sicherste. Über ein sehr langes, steil abfallendes Schneefeld ging es immer bergauf mit dem Ziel vor Augen – dem Gipfel.
Auf dem Gipfel
Bei strahlendem Sonnenschein war die Aussicht zu allen Seiten in die umliegende Region fantastisch. Vor allem das Meer leuchtete wunderschön Blau in der Ferne.
Dreimal fuhr an uns ein Pistenfahrzeug vorbei, welches Touristen für viel Geld auf den Gipfel hoch und auch wieder herunterbringt. Sogar eine geführte Gipfeltour mit Seilschaften gab es an diesem Tag. Diese Gruppe wählte eine andere Aufstiegsroute und war noch ca. 1 Stunde Fußweg hinter uns. Gott sei Dank hatten wir damit unsere Ruhe am Berg.
Nach ca. 1:30 h waren wir auf dem Gipfel und genossen die traumhafte Aussicht auf das Umland und das Meer. Dieser rundum Blick war einfach atemberaubend. Auf der Nordwestseite konnte man klar den Gletscher sehen und das Eis, welches in der Sonne Blau strahlte. Ein mächtiges Naturschauspiel.
Wir gönnten uns eine kleine Vesperpause und genossen die Wärme der Höhensonne auf unserem Gesicht bevor es für uns wieder hinunterging.
Als wir dann die Gruppe hochkommen sahen, traten wir unseren Rückweg an. Dieser gestaltete sich ganz lustig. Wir entschieden uns auch hier mal wieder eine Rutschpartie auszuprobieren, wie schon bei unserer Wanderung auf die Hekla.
Ich holte meine Regenjacke heraus und los ging es. Da das Schneefeld jedoch nicht so steil war wie beim Hekla, funktionierte dass dieses Mal nicht so gut. Es war dennoch ein riesen Spaß. Nach ca. 5 Stunden waren wir wieder am Auto und überglücklich.
Essen in Ólafsvík und Fahren durch Berserkerhraun
Nach unserer tollen Wanderung fuhren wir wieder in Richtung Arnarstapi zurück. Da es erst 16:00 Uhr war, entschieden wir uns dafür die Halbinsel noch komplett zu umfahren und dabei nach einer Möglichkeit zum Essen zu suchen und vielleicht noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit zu erhaschen. Gerade einmal 50 km und 45 min. Fahrzeit bedeutet es die gesamte Halbinsel zu umfahren.
Arnarstapi und Hellnar
Wir hielten zunächst in Arnarstapi beim Aussichtspunkt Gatklettur und in Hellnar am Hellnar View Point. Beide boten uns eine traumhafte Aussicht auf die felsige, wildromantische Küste, immer mit dem schneebedeckten Gipfel des Snæfellsjökulls im Hintergrund. Bei unserer Fahrt hatten wir links immer das Meer und rechts immer den Snæfellsjökull im Blick.
Saxhóll Krater
Unterwegs kamen wir auch am Saxhóll Krater vorbei. Dieser befindet sich im Nordwesten der Halbinsel und ist bequem mit dem Auto zu erreichen. Vom Parkplatz aus führt eine Eisentreppe hinauf zum Kraterrand. Dieser Krater ist eher klein, aber dennoch sehenswert. Vor allem mit dem Gesamtblick in die Umgebung.
Hellissandur
In Hellissandur suchten wir eigentlich nach einem Restaurant, aber fanden dabei unerwartet schön die „Murals of Hellissandur“. Hier haben Graffiti Künstler unglaublich tolle Bilder an die Hauswände gezaubert. Eines schöner als das Andere. Das muss man unbedingt gesehen haben.
Ólafsvík
In Ólafsvík wurden wir bei unserer Suche nach Essen fündig. Im Restaurant Hraun bekamen wir noch einen Tisch und aßen Burger, die wirklich außergewöhnlich gut waren. Sogar leckere Süßkartoffelpommes gab es dazu.
Das war der perfekte Ausklang für unseren vorletzten Tag auf Island. Nach dem leckeren, üppigen Essen fuhren wir wieder in Richtung unserer Unterkunft (Gästehaus Hof) zurück.
Berserkjahraun
Dafür nahmen wir eine Strecke durch das Gebiet Berserkjahraun. Das ist ein mit Krater durchsetztes Lavafeld im Norden der Halbinsel, welches zum Vulkansystem der Ljósufjöll gehört. Der Name dieses Gebietes ist auf eine Sage zurückzuführen.
Demnach kam der Wikinger Vermóður in das Lavafeld mit zwei Brüdern, die Berserker aus Schweden waren. Nach einiger Zeit wuchsen ihm die wilden Kerle über den Kopf und er gab sie gern an seinen Bruder Víga-Styrr ab. Auch der hatte nach einiger Zeit seine Probleme mit den starken und ungebärdigen Männern. Halli, einer der Brüder wollte schließlich sogar Ásdís, die Tochter seines Herrn, zur Frau. Víga-Styrr gab anscheinend zunächst nach, stellte aber eine Bedingung:
Der Berserker sollte einen Weg durch die Lava zum Hof Bjarnarhöfn bauen und auch eine kleine Befestigungsanlage in den Laven errichten. Das gelang den beiden Berserkern. Víga-Styrr hielt sich nicht an die Abmachung und ließ die beiden stattdessen töten und im Berserkjahraun begraben. Man findet tatsächlich heute noch einen deutlich erkennbaren Weg, der aus dem Mittelalter stammt und durch das Lavafeld nach Bjarnarhöfn führt, und daran auch sowohl eine kleine Befestigung als auch das Grab zweier Männer. Archäologen gruben dort Gebeine aus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Berserkjahraun
Die Region ist sehr schroff, bizarr und wirklich schön anzusehen. Als wir die Straße durch die Region fuhren, waren wir überrascht. Hinter fast jeder Ecke standen parkende Vans oder Wohnmobile, die hier einen Platz zum Übernachten suchten. Wenn ihr Zeit habt, solltet ihr unbedingt hier hindurch fahren.
Der Tag war rundum perfekt und wir ließen ihn an unserer kleinen Holzhütte bei einer Tasse warmen Tee ausklingen. Am nächsten Tag ging es für uns zurück nach Reykjavik, wo wir unseren letzten Urlaubstag verbrachten.