Blönduos im Norden von Island

Blönduós – ein verschlafenes Örtchen

Unsere Fahrt über das Hochland endete im Norden in dem kleinen Küstenstädtchen Blönduós. In dem Ort mündet der Gletscherfluss Blanda in den Húnafjörður, einen Teil des Nordpolarmeers.

In Blönduós ist alles vorhanden was man zum Leben braucht. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, ein Spielplatz und eine Tankstelle mit Waschstation. Das Ömmukaffi soll sehr beliebt und recht gut sein. Leider war es zu unserer Ankunftszeit bereits geschlossen. Hier in Blönduós befindet sich das Icelandic Textile Center (Heimilisiðnaðarsafnið). Es beherbergt eine, in Island, einzigartige Sammlung traditioneller und moderner Textilien des Landes.

Da wir recht spät in Blönduós ankamen und auch nur einen Tag blieben, besichtigten wir das Textile Center nicht, aber es wird laut den Bewertungen in Google empfohlen. Für uns war Blönduós nur eine Zwischenstation. Allgemein wirkt Blönduós eher verschlafen und ruhig. Hier ist kaum etwas los und es gibt kaum Lärm. Es ist fast so als wäre hier die Zeit stehen geblieben.

Wir bezogen unsere Unterkunft Kiljan Guesthouse (dazu mehr in einem späteren Beitrag) und gingen zum Abend im benachbarten Hotel Blanda Bistro essen. Das Restaurant ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das Hotel scheint ein wenig in die Jahre gekommen, aber es entpuppt sich durchaus als sehr gemütlich. Wir hatten einen Platz direkt am Fenster mit Blick auf das Meer, was wirklich sehr schön war. Das Essen war sehr lecker, aber natürlich auch recht teuer. Wie fast alles in Island. Die Bedienung war sehr freundlich und ließ sich auch auf einen kurzen Plausch ein. Anschließend gönnten wir uns noch einen kurzen Spaziergang an der Küste und gingen dann schlafen.

Blönduós am Abend
Blönduós am Abend

Hier in Blönduós konnte ich das erste Mal sehen, wie die Sonne um Mitternacht herum das Meer berührt, aber nicht untergeht. Das ist wirklich ein einzigartiges Schauspiel der Natur, welches man unbedingt gesehen haben muss.

Sauðárkrókur – ein malerischer Küstenort

Am nächsten Tag machten wir noch einen kleinen Abstecher weiter in den Osten nach Sauðárkrókur. Der Tag begann für uns früh, da die Nacht in dem Hotel nicht so besonders war. Von daher entschieden wir uns für ein Frühstück in Sauðárkrókur. Die Fahrt dorthin, entlang der 744, ist sehr schön und dauert auch nur knapp 40 Minuten. Nach nur knapp 50km kommt man an der Sauðárkróksbakarí an.

Die Bäckerei von Sauðárkrókur
Die Bäckerei von Sauðárkrókur

Unweit davon befindet sich ein Parkplatz, aber man kann auch ohne weiteres auf der Straße parken. Die Bäckerei ist wirklich lohnenswert. Alles ist frisch und sieht unglaublich lecker aus. Die Auswahl ist zudem sehr groß. Von kalten Backwaren bis hin zu warmen Baguettes und Kaffee, es ist alles da was ein hungriges Herz begehrt. Zudem gibt es hier auch die Möglichkeit eine Kleinigkeit einzukaufen. Es gibt einen Kühlschrank, wo man Wurst, Milch und einiges mehr kaufen kann. Die Bäckerei hat einen gemütlichen Innenraum und sogar einen Außenbereich zum Sitzen. Toiletten sind auch vorhanden. Da wir sehr viel Glück mit dem Wetter hatten, wieder die Sonne schien und die Temperaturen sehr angenehm waren, gingen wir zum Frühstücken raus auf die Terrasse.

Der Hafen und die freundlichen Isländer

Nach unserem Frühstück lohnt es sich ein wenig durch den Ort zu laufen. Vor allem im Hafen. Dieser ist, bei schönem Wetter, einfach malerisch schön und strahlt eine unglaubliche Ruhe aus.

Der Hafen von Sauðárkrókur
Der Hafen von Sauðárkrókur

Als wir dort spazieren gingen, legte gerade ein kleines Schiff an. Darauf waren 3 Isländer, 2 Männer und ein kleiner Junge. Sie fragten uns, ob wir die Puffin Tour gebucht hätten. Leider hatten wir das nicht, wenn wir jedoch Zeit gehabt hätten, könnten wir mit ihnen rausfahren. Einer der beiden Männer leitet Drangey Tours, die Touristen rausfahren zu den Puffins und sie hätten tatsächlich noch 2 Plätze frei. Die Versuchung war groß, zumal die 3 wirklich sehr nett waren.

So unterhielten wir uns bis ihre Gäste kamen über Island, das Leben dort und den Sport. Wie der Zufall so wollte, kamen wir auf Handball zu sprechen. Sie meinten ihr berühmtester Trainer Alfred Gislason komme nur einen Ort weiter aus Akureyri. Wir mussten lachten und erzählten ihnen dann, dass er quasi jetzt bei mir in der Nähe meiner Heimatstadt in Deutschland lebt. Das wussten sie natürlich und waren sehr interessiert. Sofort hatten wir ein gemeinsames Thema. Das war faszinierend. Da das Gespräch sehr angenehm war, fragten sie uns nochmal, ob wir nicht vielleicht doch Zeit hätten mitzukommen. Doch leider hatten wir an diesem Tag schon etwas Anderes vor. Wir hatten in Grundafjördur bereits Kajakfishing gebucht und darauf freuten wir uns schon. Wir verabschiedeten uns und gingen mit einem wehmütigen Auge zum Auto.

Ich war ein wenig überrascht. Denn normalerweise sagt man immer die Isländer seien unterkühlt und eher nüchtern. Diesen Eindruck hatte ich jedoch von diesen 3en nicht. Ähnlich wie bei Hedinn, unserem isländischen Guide vom Schnorcheln in der Silfra Spalte, waren die Gespräche schon fast herzlich und freundschaftlich. Das hat uns sehr gefreut, denn genau das ist es, was zum Wohlfühlen in so einem Urlaub immer enorm beiträgt. 

Die Trockenfischanlage

Im Hafen von Sauðárkrókur kann man eine isländische, jahrhundertealte Delikatesse besichtigen. In der Nähe des Hafens befindet sich eine Anlage zum Trocknen von Fisch.

Schild bei der Trockenfischanlage
Schild bei der Trockenfischanlage

Trockenfisch, auch Stockfisch genannt, ist bei den Isländern sehr beliebt als Snack. In dieser Anlage werden die Fische an Holzgestellen aufgehängt, damit sie für längere Zeit an der frischen Luft trocknen können. Schon die Wikinger trockneten den Fisch, um ihn länger haltbar zu machen.

Trockenfischanlage
Trockenfischanlage
Getrockneter Fisch
Getrockneter Fisch

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