Dieses Mal habe ich eine kleine, schöne Wanderung im Neckartal für euch. Dieser Rundwanderweg ist gerade einmal 9 km lang und hat viele tolle Ausblicke auf vier Burgen und das malerische Neckartal zu bieten. Alle Burgen sind umringt von waldreicher, hügeliger Landschaft. Es gibt ausreichend beschilderte Wanderwege zu den Burgen in der Region.
Diese Tour startet und endet im gerade einmal 15 km von Heidelberg entfernten Kleingemünd. Die Wanderung ist nicht sonderlich schwierig und auch bestens für Familien mit Kinder geeignet. Interessant ist auch, dass man hier zwischen zwei Bundesländern wandert, Hessen und Baden-Württemberg.
Unsere Route
Ausgangspunkt für unsere kleine Wanderung war der Wanderparkplatz Büdel-Ebert-Heim (GPS: 49°24’09.5″N 8°48’09.5″E) in Kleingemünd. Von hier aus ging es über den Ruhesteinweg zur Ruhesteinhütte. Das ist eine einfache Schutzhütte ohne Einkehrmöglichkeiten. Von hier aus ging es auf dem Unteren Steingatterweg bis zum rechten Abzweig Brunnenbergweg.
Nach ca. 3 km gelangt man auf den Burgenweg, welche direkt zur ersten Burg auf dieser Wanderung führt – der Hinterburg.
Die Hinterburg
Die alten Mauern der Hinterburg sind das Erste was wir zuerst erblickten als wir aus dem Wald herauskamen. Diese Burg ist eine imposante Ruine und ihren noch stehenden Steinmauern sind Zeugen einer Jahrhunderte langen Geschichte. Sie ist die älteste der vier Burgen und war Stammsitz der Familie Edelfreien von Steinach. Die Burg wurde ca. 1150 erbaut und der erste bekannte Besitzer war Bligger I von Steinach.
Die Mittelburg
Von der Hinterburg führt ein schmaler Weg dirket zur Mittelburg. Diese Burg ist tatsächlich noch erhaltene und bewohnte Burg. Sie ist die zweitälteste Burg der vier Burgen und wurde wahrscheinlich um 1165 erbaut. Conrad I. von Steinach war ein enger Verwandter von Bligger I und er war der erste Besitzer dieser imposanten Höhenburg. Andächtig thront sie über dem Neckartal. Die Burg wird aktuell bewohnt von Johannes Freiherr v. Warsberg, seine Ehefrau Ulrike Freiin v. Welck und ihren fünf Kindern. Auf Grund dessen kann die Burg auch leider nicht besichtigt werden.
Die Vorderburg
Die Vorderburg kann man leider nur schlecht sehen, da sie auf dem Gelände der Mittelburg steht und umzäunt ist. Sie ist die drittälteste Burg der vier Burgen und wurde um 1200 von Ulrich I. von Steinach erbaut. Von der Burg sind heute noch der Bergfried sowie der gotische Saalbau erhalten. Aktuell ist die Burg Sitz der Warsbergschen Forstverwaltung. Zwischen der Mittelburg und der Vorderburg führt ein Weg dirket hinunter in den Ort Neckarsteinach. Wir folgten diesem Weg bis zum Ufer des Neckars. Dort befindet sich auch ein Schiffsanleger. Von hier aus kann man Bootstouren auf dem Neckar machen.
Wir liefen ein paar Meter entlang des Flusses und dann in den mittelalterlich erhaltene Ortskern hinein. Im Zentrum von Neckarsteinach gibt es einiges zu entdecken. Beim Schifferbrunnen legten wir einen kurzen Eis-Stopp ein. Direkt neben dem Brunnen befindet sich ein Eiscafé, welches wir für eine kleine süße Abkühlung nutzen. Immerhin hatten wir die Hälfte des Weges schon hinter uns und da darf man sich ruhig belohnen. 🙂 Von dort aus führte uns der Weg direkt vorbei am Nibelungengarten und der eindrucksvollen evangelischen Kirche, zurück auf unseren Wanderweg. Von Neckarsteinach verlief der Weg steil bergauf wieder zur Mittelburg. Auf dem gleichen Weg ging es dann für uns wieder zur Hinterburg und von dort aus führte uns der Weg dieses Mal links an der Ruine vorbei.
Burg Schadeck
Der Weg von der Hinterburg zur Burg Schadeck oder auch Schwalbennest, wie sie genannt wird, war wirklich unglaublich schön. Er ist geprägt von tollen Aussichten auf das Neckartal. Der Neckar macht hier eine Biegung in Richtung Heidelberg und so ist auch der Weg angeordnet. Je näher man der Burg Schadeck kommt, umso schöner wird die Aussicht. Denn durch den schlangenähnlichen Verlauf der Route, hat man einen tolle Blick zurück auf die Hinter- und Mittelburg. Man kann richtig sehen, wie sie erhaben über den Neckar thronen. Einfach genial.
Die Burg Schadeck ist die jüngste Burg der vier Burgen und eine reine Ruine, die jedoch begehbar ist. Wahrscheinlich wurde die Burg Mitte des 13 Jahrhunderts erbaut. Es ist jedoch nicht ganz klar von wem sie erbaut wurde. Zwei Namen stehen dabei im Raum – Ulrich II. von Steinach oder Bligger V Landschad von Steinach. Noch heute kann man auf den Turm hinaufgehen und die Aussicht genießen. Von der Burg Schadeck aus führte uns der Weg zurück zum Wanderparkplatz in Kleingemünd.
Fazit der Wanderung
Die Wanderung ist absolut easy zu meistern und auch für Familien mit Kindern geeignet. Voraussetzungen braucht man dafür keine. Nur die übliche Wanderausrüstung sollte man dabei haben: Essen und Getränke, feste Schuhe, Sonnencreme, Sonnenbrille, evtl. Sonnenhut, Regenjacke
Diese Route ist absolut zu empfehlen, wenn ihr Burgen, Wald und traumhaften Aussichten auf Flusslandschaften liebt.
Unsere Route
Unsere komplette Route findet ihr auch in Komoot. Für die unter euch, die diese App oder Webseite nicht kennen, hier eine kurze Beschreibung. Komoot ist ein Routenplaner für Outdoor-Aktivitäten, wie Laufen, Fahrrad fahren und Wandern. Hier könnt ihr euch die App (Android) herunterladen. Komoot
Hier findet ihr Informationen zu unserer letzten Wanderung im Schwarzwald: Wandern vom Ruhestein zum Seibelseckle
Ein Gedanke zu “Vier Burgentour mit Blick auf das Neckartal”