Reykjavik liegt im Westen von Island und ist die wohl bevölkerungsreichste Gegend auf der Insel. Der größte Teil der Bevölkerung (ca. 200.000) lebt in der Metropole. Wer jedoch Berlin, München und Hamburg kennt, wird sich hier wie in einer Kleinstadt vorkommen. Die Stadt ist nicht überfüllt, aber auch nicht besonders groß. Man kann alles sehr gut zu Fuß erreichen. Vom Flughafen aus wird man, mit einem der Transferbusse, bis direkt in die Innenstadt gefahren. Das funktioniert unkompliziert und zuverlässig. Über den Transport vom Flughafen in die Stadt habe ich bereits einen Beitrag geschrieben. Hier könnt ihr es nochmal nachlesen.
Unsere Unterkunft in Reykjavik
In Reykjavik hatten wir eine Unterkunft über AirBnb gebucht. Ein schönes Zimmer mit Küchenzeile, Doppelbett, Balkon, Gemeinschaftsbad und Zentrumsnähe war deutlich günstiger als die Hotels in Reykjavik. Ich empfehle euch über Booking.com, AirBnb oder über Google Maps nach einer Unterkunft zu suchen. Wenn ihr rechtzeitig sucht und bucht, findet ihr dort auch noch günstige Angebote. Eines sollte euch bewusst sein. Unterkünfte mit einem Gemeinschaftsbad sind deutlich günstiger. Sollte das für euch nicht in Frage kommen, achtet bei der Suche darauf. Frühstück braucht man nicht unbedingt mit dazu buchen. Es gibt in Reykjavik mehr als genug tolle Kaffees, in denen man auch frühstücken kann.
Sightseeing in Reykjavik
Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt kann man alle Attraktionen wunderbar erlaufen. Einen Bus oder ein Taxi haben wir gar nicht benötigt.
Die Laugavegur ist die Haupteinkaufsstraße von Reykjavik. Hier findet man einfach alles. Neben zahlreichen Shops und Kaffees gibt es viele nette kleine Restaurants. Überrascht waren wir von der Vielzahl an Touristenläden. Das haben wir so in der Häufigkeit in noch keiner anderen Stadt gesehen.
In der Laugavegur befindet sich auch eine einzigartige Sehenswürdigkeit, die es so auf der Welt wohl nur in Island gibt. Das isländische Phallusmuseum bietet eine Sammlung von mehr als 280 Penisse von unterschiedlichen Säugetieren. Neben diesen Ausstellungsstücken gibt es auch über 350 Kunst- und Gebrauchsgegenstände, die sich mit dem Thema Liebe und Sex in der Antike und Gegenwart beschäftigen. Der Eintritt kostet 1700 ISK, umgerechnet 12 € pro Person. Wir fanden es sehr interessant und können einen Besuch des Museums nur empfehlen.
Entlang der Laugavegur sollte man immer wieder mal in die Seitenstraßen schauen. Hin und wieder sind hier ein paar schöne kleine Künstlerläden zu entdecken. Ein Blick in die Skólavörðustígur lohnt sich auf jeden Fall. Denn am Ende dieser Straße befindet sich die berühmte Hallgrimskirkja. Diese Kirche ist das Wahrzeichen von Reykjavik. Sie ist mehr als 70 m hoch und damit das höchste Gebäude in der Stadt. Ein Übersehen ist quasi gar nicht möglich. Die Kirche ist auch drinnen sehr schön. Ein Blick hinein ist kostenlos und lohnt sich.
Wer sich für Musik und Oper interessiert, sollte sich unbedingt die Harpa anschauen. Die Oper befindet sich direkt am Hafen und besticht in ihrer Optik durch ihre einzigartige, gläserne Architektur.
Im Hafen von Reykjavik gibt es einige interessante Restaurants. Zudem könnt ihr dort verschiedene Touren buchen, die euch zu den besten Spots bringen, um Puffins oder Wale zu sehen.
Vom Hafen aus führt eine schöne, lange Promenade entlang der Sæbraut zur Skulptur Sonnenfahrt. Die Skulptur besteht komplett aus Edelstahl und ähnelt einem Wikingerschiff. Es symbolisiert Hoffnung, Fortschritt und Freiheit. Besonders im Licht der Abendsonne wirkt diese Skulptur imposant.
Sehenswert ist auch das älteste Haus in Reykjavik – das Höfdi. Dieses markante Gebäude steht ganz allein auf einer großen Rasenfläche in Wassernähe. Es wurde 1909 errichtet und kam als Baupaket aus Norwegen. Das Haus war zur damaligen Zeit eines der größten und schönsten Häuser in Reykjavik. In den 1940er Jahren war es Sitz des britischen Botschafters.
Sogar Winston Churchill und Marlene Dietrich waren schon zu Gast. Weltberühmt wurde das Haus 1986 als dort die ersten Gespräche zu den Abrüstungsverhandlungen zwischen Gorbatschow und Reagan geführt wurden.
Essen in Reykjavik
Reykjavik hat kulinarisch alles zu bieten, was man in anderen Großstädten auch findet. Erwähnenswert sind die vielen Kaffees. Die Isländer sind absolute Liebhaber des schwarzen Getränks und somit findet man an jeder Ecke tolle Coffeeshops. In einigen kann man auch ganz wunderbar frühstücken.
Kleiner Tipp: Sogar in einigen normalen Shops oder Bekleidungsgeschäften gibt es Kaffeemaschinen, wo man sich kostenlos bedienen kann. Das gleiche gilt auch für Wasser. Es steht ebenso kostenlos in einigen Geschäften zur Verfügung. Das gehört in Island zum Kundenservice dazu.
Kaffee und Frühstück in Reykjavik
Zwei tolle Kaffees mit einem super Frühstücksangebot waren das Kaffitár und das Sandholt. Im Kaffitár bekommt man sehr guten Kaffee sowie unterschiedlich belegte Brote. Die Lokalität an sich, ist sehr gemütlich eingerichtet und liegt direkt an der Borgartun. Das Sandholt ist nicht nur ein Kaffee, hier gibt es auch kleinere Gerichte und eine hauseigene Bäckerei. Zudem ist das Frühstücksangebot sehr vielfältig.
Diese Lokalität befindet sich direkt in der Innenstadt an der Laugavegur und ist eines der beliebtesten Lokalitäten für ein ausgiebiges Frühstück. Zwischen 9:00 Uhr und 11:00 Uhr kann es sehr voll sein. Hier sollte man früh (vlt. so um 8:30 Uhr) kommen, um einen Tisch zu bekommen oder am besten einen Tisch reservieren. Ansonsten muss man ein wenig warten, aber es lohnt sich definitiv.
Abendessen
Die Auswahl für das Mittag- und Abendessen ist recht groß in Reykjavik. Man hat die Qual der Wahl zwischen sehr vielen tollen Restaurants oder auch kleinere Lokalitäten. Es empfiehlt sich über Google Maps nach den Möglichkeiten in der Umgebung zu schauen. Dort sieht man auch gleich die Bewertungen von anderen Besuchern. Wir haben uns bisher immer davon leiten lassen und wurden nie enttäuscht.
Es gibt eine Sache, die man unbedingt wissen sollte. Isländer gehen abends sehr gern mal auswärts essen, was dazu führt, dass die eine oder andere beliebte Lokalität vielleicht schon voll ist und man keinen Platz mehr bekommt oder man länger warten muss. Mein Vorschlag: Überlegt euch schon morgens oder mittags, wo ihr essen gehen wollt. Am besten vielleicht schon einen Tag vorher und dann ruft direkt dort an und reserviert einen Tisch. Dann seid ihr auf der sicheren Seite und habt euren Tisch sicher.
Absolut empfehlenswert ist das im Bastardur Brew Pub in der Vegamotastigur. Wenn ihr dort abends zwischen 19:00 Uhr und 21:00 Uhr hingehen wollt, empfiehlt es sich einen Tisch vorher zu reservieren. Diese Lokalität ist sehr beliebt und urig. Hier gibt es selbstgebrautes Bier und leckere, kleinere Gerichte. Die Braukessel befinden sich im 1. OG und sind absolut sehenswert.
Mittagstisch
Für den Mittagstisch empfiehlt es sich nach Lunch-Angeboten Ausschau zu halten. Viele Lokalitäten haben tolle Angebote für den kleinen Hunger zwischendurch. Wir können hier das Le KocK am Hafen empfehlen.
Dort kann man leckere, belegte Bagels, Baguettes, aber auch größere Gerichte zu günstigen Preisen bekommen. Haltet Ausschau nach dem „Poor Man Offer“. Das ist ein super Angebot. Ihr bekommt hier einen Bagel, belegt nach eurem Wunsch, ein Getränk und ein süßes Teilchen eurer Wahl zu einem echt fairen Preis. Vor allem ist es günstiger als ein normal belegter Bagel.
Geheimtipp
Ein Geheimtipp ist das Le KocK auch, weil man hier kostenlos auf Toilette gehen kann. Wenn man an der Theke mit den Backwaren vorbeigeht, gelangt man direkt ins angrenzende Hotel. Hier dürfen alle Restaurantbesucher die Toilette nutzen. Da die Rezeption jedoch nicht weiß, ob man im Restaurant was isst oder einfach nur mal reinschaut, kann man hier ruhig auch mal auf Toilette gehen ohne was zu essen. Diese sind übrigens sehr stylisch. Es gibt nämlich keine Türklinken. Ansonsten gibt es in Reykjavik auch öffentliche Toiletten. Es kann jedoch sein, dass man dort zahlen muss.
Eine weitere Empfehlung für einen gut und günstigen Mittagstisch ist das Fischrestaurant Bergsson RE in der Grandagarður im Hafen von Reykjavik. Auch hier gibt es ein Lunch-Angebot, welches eine Vorsuppe, ein Hauptgericht, ein Getränk und einen Kaffee beinhaltet. Die Suppe und den Kaffee kann man sich selbst nehmen. Das Hauptgericht wird gebracht. Das Essen wird frisch zubereitet und ist sehr lecker. Bestellt wird hier, wie in vielen isländischen Lokalitäten, direkt an dem Tresen. Wir können das Restaurant nur empfehlen.
Fazit Reykjavik
Die Stadt ist wirklich sehenswert und abwechslungsreich. Zwei bis drei Tage sollten reichen, um die Stadt kennenzulernen. Wenn ihr jedoch mehr Zeit dort verbringen wollt, empfehle ich euch einen City Guide über Reykjavik.
In meinen nächsten Beiträgen geht es ab durch das Land. Wir haben einige Touren abseits der Zivilisation gemacht. Lasst euch überraschen.
Reykjavik hat in der Tat einiges sehr Skurrile zu bieten. Tolle Tourbeschreibung. Es lohnt n sich wirklich.