Nach der Besichtigung der Blue Lakes fuhren wir zum Lake Pukaki Reserve. Das ist ein wunderbarer, kostenloser Parkplatz direkt am See mit Blick auf die Berge. Ideal für Self Contained Vehicles (Selbstversorger Camper).
Am nächsten Morgen zeigte sich zum Frühstück dann Gott sei Dank der Mount Cook am anderen Ende des Sees doch noch. Einfach traumhaft. Wir genossen den Anblick ausgiebig beim Frühstück, bevor es weiter in Richtung Cromwell ging. Unterwegs machten wir einen kurzen Stop am Lake Dunstan und in Cromwell.
Misha’s Winery und Wein Tasting in Cromwell
Direkt am Ortseingang wird der fahrende Tourist auf eine Weinstube Misha’s Winery aufmerksam gemacht. Eine superschöne Location mit einem kleinen einheimischen Markt nebendran, wo man wunderbar frisches Obst und Gemüse bekommt.
Da wir auf Grund unseres aktuellen Wohnortes in Deutschland badische und pfälzische Weine kennen und lieben gelernt haben, mussten wir natürlich auch den neuseeländischen Wein probieren. Das Tasting kostet 10$ und man kann sich aus einer Karte von 10 Weinen 5 aussuchen und probieren. Kauft man am Ende eine Flasche werden die 10$ vom Flaschenpreis als Rabatt abgezogen. Da Ive der heutige Fahrer war, habe ich das Tasting in vollen Zügen genießen dürfen. Natürlich hat er hier und da auch mal probiert, aber eben nur einen kleinen Schluck. Grundsätzlich muss man sagen, dass die neuseeländischen Weine ganz gut sind. Insbesondere die Weißweine waren nicht schlecht.
Tatsächlich war bei der Weinprobe auch ein Riesling dabei, den wir dann auch kauften. Wir hatten sogar das Glück mit dem Eigentümer ein wenig zu plaudern. Er und seine Frau waren eigentlich früher in IT-Unternehmen tätig und haben alles für ihren Traum vom Weinanbau aufgegeben. Sie haben einen der besten Winzer Neuseelands engagiert und gemeinsam mit ihrem eigenem Know How (Marketing und Beratung) ihren Weinanbau und Vertrieb aufgebaut. Sie waren und sind sehr glücklich mit diesem Schritt und würden es jederzeit wieder tun. Ihr Erfolg spricht zudem für ihren Mut. Wir bekamen dann gleich noch die Empfehlung zur Cardrona Destillerie zu fahren. Dort wird Vodka, Gin und Whisky hergestellt und er kennt den dortigen Besitzer. Wir sollen ihm einen lieben Gruß ausrichten. Wer uns kennt, der weiß, eine empfohlene Destillerie lassen wir uns nicht entgehen.
Gold schürfen am Shotover River
Die Region Otago war früher bekannt für ihr reiches Goldvorkommen. Beim sogenannten Goldschürfen oder Gold panning, wie es auf Englisch übersetzt wird, holt man aus dem Fluss Steine und Sand. Das wird anschließend in einer Blechschüssel, einer sogenannten Pfanne gewaschen und gespült bis zum Schluss am Boden das Gold übrig bleibt. Denn Gold ist schwerer als Sand/Schlamm und sinkt daher nach unten. Dieses Verfahren wird auch heute noch den Touristen gezeigt. Für 25$ pro Person kann man sich dort die Geschichte der Goldgräber von Otago anschauen und selbst eine Stunde lang sein Glück versuchen. Zusätzlich gibt es dort 2 Rundwege auf denen man gezeigt bekommt, wie die asiatischen Goldgräber, die extra dafür eingewandert waren, um ca. 1880 arbeiteten und wohnten. Alles in allem ist das wirklich ein tolles Event, bei dem man nicht nur was über die Geschichte der Region und das Goldschürfen lernt, sondern sich selbst auch ausprobieren darf. P.S. Den eigenen Fund darf man sogar behalten.
Arrowtown
Auf unserem Rückweg vom Goldschürfen, entschieden wir uns für die Strecke durch Arrowtown. Dies ist kleines Städtchen, mit vielen alten Häusern, die aussehen als wären sie aus einem Western. Zudem gibt es hier unzählige niedliche Cafes, urige Restaurants und Pubs. Insbesondere das Eis von Patagonia Chocolate hatte es uns angetan. Riesen Kugeln und mega lecker, wenn auch nicht ganz billig mit 5$ pro Kugel. Zufällig war an unserem Tag auch ein Markt, was das Ganze noch beschaulicher machte.
Cardrona Destillerie
Der nächste Tag führte uns hoch in das Cardrona Valley. Schon die Fahrt dort hin über eine steile 2km lange Serpentinstraße war ein Abenteuer. Vor allem wenn man mit einem 7m langen Camper unterwegs ist. Der Ive hatte Spaß und ich genoss die traumhafte Aussicht. Oben im Valley steuerten wir die Cardrona Destillerie an. Diese ist familiengeführt und noch recht neu.
Hier werden Gin, Vodka und Liköre hergestellt. Der erste Whisky soll November 2018 abgefüllt werden. Dann ist er genau 3 Jahre alt und darf sich Whisky nennen. Dort angekommen spricht uns auch direkt der Eigentümer Ash an und fragt, ob wir was probieren möchten. Natürlich, wenn wir schon mal da sind. Wir werden gleich noch unseren Gruß von Misha’s Weingut los und starten das Tasting. Wir probieren den Vodka zuerst und der ist der absolute Hammer. Er riecht total fruchtig und schmeckt ganz weich. Echt Klasse. Wäre sie Flasche mit 110$ nicht so teuer, hätten wir glatt eine mitgenommen. Aber gut, kommen wir zum Gin. Da wir hier bereits einige hochwertige Sorten kennen, waren wir sehr gespannt. Im Vergleich zum Vodka war er allerdings eher enttäuschend. Er kann bei weitem nicht mit dem Schwarzwald Gin „Monkey 47“ mithalten, aber zum Mixen mit Tonic schmeckt er prima. Wir tauschen uns noch kurz mit Ash über Whisky in Neuseeland und Schottland aus und ziehen dann weiter in Richtung Te Anau.
Rodeo in Te Anau
Nach einer knapp 2 stündigen Fahrt kommen wir in Te Anau an. Te Anau und auch Queenstown gehören zur Region der Southlands. Unterkünfte sind in Te Anau schwer zu finden, da dieser Ort als beliebter Startpunkt für die Touren zum Milford Sound gilt und vieles ausgebucht ist. Da es uns egal sein kann und wir nicht unbedingt den Fjord anschauen wollten, entschieden wir uns nach Te Anau weiter zu fahren zum nächsten Ziel. Allerdings nicht ohne vorher in Te Anau noch ein wichtiges Event zu besuchen. Rodeo. Das soll ein absolutes Highlight in Neuseeland sein. Bekommt man die Gelegenheit das mal zu sehen, sollte man sie ergreifen. Das taten wir auch. 15$ pro Person kostet die Veranstaltung, die tatsächlich fast an ein Volksfest erinnert. Die Neuseeländer bringen ihre Stühle und Decken mit. Sogar ein paar Picknick Sachen sind dabei und dann wird den ganzen Tag den harten Jungs bei Bullen- und Pferdereiten zugeschaut und zugejubelt. Ein Spektakel, dass man unbedingt mal gesehen haben muss. Besonders lustig ist der Sprecher. Der motiviert die Jungs so enthusiastisch, dass man fast das Gefühl hat, er fällt gleich aus dem Sprecherturm. Ein Schauspiel und Ohrenschmaus zugleich. Ein unbedingtes Muss für jeden, der sowas noch nicht erlebt hat.
Fear Factory und Pub on Wharf in Queenstown
Unser nächste Station war Queenstown. Die Adrenalin Hauptstadt Neuseelands. Die Stadt liegt wunderschön am Lake Wakatipu und bietet viele schöne Cafes, Restaurants und Geschäfte.
Das Stadtbild wirkt recht jung, aber wir fühlen uns noch nicht zu alt. Das testen wir als erstes in der Fear Factory. Diese Location ist eine Mischung aus Gruselkabinett und London Dungeon. Hier geht’s nur darum die Besucher zu erschrecken und zu ängstigen.
An diesem Tag gab es schon einige Besucher, die bereits vor der Tour herausgeholt werden müssten. Da wir Horrorfilme mögen und so was immer ganz spannend finden, riskieren wir es. Der Eintritt ist mit 35$ recht teuer, aber es lohnt sich, wenn man auf ein wenig Nervenkitzel steht. An dieser Stelle möchte ich nicht zu viel erzählen. Ich weiß, es gibt demnächst noch einige Bekannte und Freunde, die sich demnächst hier aufhalten werden und denen möchte ich nichts vorwegnehmen. Nur so viel. Wer Horrorfilme wie „The Ring“, „Es“, „Scary Movie“ oder „Der Exorzist“ ohne Probleme gucken kann und vor Kleintieren und Gespenstern keine Angst hat, wird es auch, wie wir, unbeschadet durch die Factory schaffen. Da diesen Schrecken hatten wir erst einmal Hunger und so verschlug es uns in den Pub on Wharf. Sehr gemütliche Location mit leckerem Essen und Bierchen. Man kann sowohl drinnen als auch draußen sitzen. An einigen Tagen wird hier auch Live Musik gespielt.
Fazit: Queenstown hat uns sehr gut gefallen. Wir würden hier jederzeit nochmal herkommen. Die Stadt ist nur zu empfehlen. Für Parkplätze muss man hier jedoch zahlen. Außer man kommt nach 18 Uhr an.
Die Erlebnisse sind wie Glieder einer Kette. Nahtlos aneinander gereiht , unglaublich spannend, wunderschön und interessant. Ein Event jagd das Nächste. Irre auch die Vielzahl an Tipps und Hinweisen für Urlauber und Neuseelandinteressenten. Man kann wirklich viel erleben.