Island ist absolut eine Reise wert. Die größte Vulkaninsel der Erde stand schon immer auf unserer Reiseliste doch immer haben wir ihr andere Reiseziele vorgezogen. Zu kalt, zu windig, zu viel Regen – das waren immer alles Gründe, die uns davon abhielten dorthin zu reisen. Doch alle diese Befürchtungen waren unberechtigt. Nicht zuletzt auch, weil wir unglaublich viel Glück mit dem Wetter hatten und 11 Tage lang nur Sonne, blauen Himmel und Temperaturen zwischen 18-25 Grad hatten.
Island befindet sich im äußersten Nordwesten Europas und gehört zu einem der Reiseziele an denen Abenteuer und Natur dicht beieinanderliegen.
Die Insel ist bekannt für ihre zahlreichen Vulkane, die Geothermalgebiete, die Hot Pools, die isländischen Pferde und nicht zuletzt auch die Wikinger. Die faszinierende Landschaft ist geprägt durch Gletscher, Vulkane, Lavafelder, Geysire und natürliche Thermalquellen (Hot Pools). Island ist mit ca. 350.000 Einwohnern (Stand: März 2018) sehr dünn besiedelt und der größte Teil der Bevölkerung, über 200.000 leben in der Metropolregion Reykjavik.
Zeitzone
Die Zeit in Island liegt 2 Stunden hinter der in Deutschland. Von Mai bis August wird es in Island kaum dunkel. Hier kann es durchaus sein, dass man bis zu 20 Sonnenstunden pro Tag hat. Dann herrscht dort der Polartag (Mitternachtssonne). Das liegt daran, dass Island sehr nah am Nordpol liegt. Wir haben es erlebt, dass die Sonne erst kurz nach halb 1 nachts unterging. Das war schon ein sehr erstaunliches Erlebnis.
Der Wechsel bzw. der Höhepunkt der isländischen Mitternachtssonne liegt normalerweise am 21. Juni und wird Sommersonnenwende genannt. Dieser längste Tag im Jahr wird groß an vielen Orten in Island gefeiert. Dann erreicht die Sonne ihren Höchststand am Horizont. Sie ist somit am weitesten vom Äquator entfernt und steht über dem nördlichen Wendekreis. Das führt dazu, dass die Sonne an diesem Tag nicht untergeht. Island liegt ein wenig unterhalb des nördlichen Wendekreises. Hier verschwindet die Sonne für eine kurze Zeit vom Horizont und taucht gleich wieder auf. Ab diesem Ereignis werden die Tage wieder kürzer. Im Winter wird es dann so gut wie gar nicht hell und es herrscht überall Dunkelheit. Doch auch diese Zeit hat ihren Reiz. Auf Grund der Nähe von Island zum Nordpol, kann man hier die Nordlichter fast 8 Monate lang, von September bis Ende April, sehen.
Wer mehr zur Mitternachtssonne, Sommersonnenwende und den Nordlichtern wissen möchte, kann sich hier gern belesen: Guide-to-Iceland
Reisezeit
Die Reisezeit für Island hängt ganz davon ab, was man erleben möchte. Will man im isländischen Sommer die Insel mit ihren vielen Naturwundern erkunden, empfiehlt sich als Reisezeit Juni bis August. Das ist allerdings dann auch die Hauptsaison, wo es auf der Insel recht voll mit Touristen werden kann. Wir waren Anfang Juni (06.07.-17-07.) da und es war noch nicht so voll. Die Temperaturen sind in den Sommermonaten natürlich deutlich besser als im Rest des Jahres. An dieser Stelle muss ich jedoch erwähnen, dass wir unglaubliches Glück mit dem Wetter hatten. Wir hatten 11 Tage lang Sonne, blauen Himmel und Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad. Insgesamt konnten wir sogar an 5 Tagen draußen frühstücken, weil es so warm war. An 3 Tagen davon zeigte das Thermometer in der Sonne sogar 27 Grad an.
Das ist schon sehr ungewöhnlich und laut den Isländern ist der Klimawandel daran schuld. Informationen zum Klimawandel
Wer die Nordlichter sehen möchte, sollte besser zwischen Oktober und März nach Island reisen. Das soll die beste Reisezeit für dieses Naturschauspiel sein. Wir werden uns das auf jeden Fall auch noch einmal anschauen.
Auf den folgenden Internetseiten bekommt ihr weitere Informationen zu den Reisezeiten. Guide-to-Iceland Reisezeit, Urlaubguru
Währung und Kosten
Island ist nicht gerade ein günstiges Land für Touristen. Bezahlt wird mit isländischen Kronen, kurz ISK. Die meist gestellte Frage – wie teuer ist Island, kann man so genau nicht beantworten. Es kommt immer ganz auf die eigenen Ansprüche an. Fest steht – nach der wirtschaftlichen Krise 2008 senkte sich das Preisniveau für Touristen. Vor 2008 hatte der Euro einen Wert von ca. 75 ISK. Nach 2008 und bis jetzt (Stand: 2019) erhöhte sich dieser Wert um fast das Doppelte. Ein Euro sind jetzt 140 ISK. Währungsrechner
Lebensmittel
Lebensmittel sind auch deutlich teurer als bei uns. Hier lohnt es sich in die günstigen Lebensmittelläden zu gehen. Der teuerste Einkaufsladen ist wohl der 10-11. Deutlich preiswertere Läden sind Nettó, Bónus und Krónan. In Island braucht man keine Wasserflaschen zu kaufen. Das beste Wasser kommt hier aus dem Wasserhahn. Die Qualität ist sehr gut und man bekommt praktisch überall kostenlos Wasser.
Essen gehen in Island
Grundsätzlich zahlt man für viele Dinge mehr als in Deutschland. Für ein Essen mit Getränk sollte man schon mal ca. 30 € pro Person rechnen. Günstiger Essen gehen, kann man zur Mittagszeit. Da werden oft Tagesgerichte zu günstigeren Preisen angeboten, oftmals auch mit einer Vorsuppe und einem Kaffee inklusive. Eine kulinarische Überraschung hielt Island auch für uns bereit. Die Isländer lieben Hot Dogs. Ja, richtig Hot Dogs. Vielerorts findet man die Stände in der Hauptstadt. Probiert haben wir jedoch keinen.
Unser kulinarischer Fokus lag eher auf traditionellen isländischen Gerichten, wie Gestampfter Fisch (Plokkfiskur), Lamm (Hangikjöt), dunkles Roggenbrot (Rúgbrauð), getrockneter Fisch (Harðfiskur) und Skyr mit Blaubeeren. Eine wirkliche Herausforderung war der fermentierte Haifisch (Hákarl). Der Hai an sich ist für den Menschen giftig, aber durch die Fermentierung, die dann auch zu dem etwas gewöhnungsbedürftigen Geruch nach Ammoniak führt, wird er genießbar. Er wird oft mit dem dunklen, süßlich schmeckenden Roggenbrot und mit dem isländischen Schnaps Brennivin serviert. Wir haben ihn probiert und müssen sagen, in Verbindung mit dem Brot war der Hákarl wirklich nicht schlecht. Mehr Informationen zum Essen
In einem späteren Beitrag gebe ich euch noch ein paar Tipps, wo man sehr gut essen und trinken kann.
Alkohol
Wer in Island auf ein Bierchen oder Weinchen während des Urlaubs nicht verzichten möchte, sollte sich am Flughafen eindecken. Im Duty-Free-Shop ist der Alkohol zwar auch teuer, aber immer noch günstiger als in den Geschäften außerhalb des Flughafens. Hierbei sollten jedoch die Einfuhrbestimmungen beachtet werden. Diese könnt ihr unter anderem hier finden: Einreisebestimmungen Island
Was trinken die Isländer?
Die Isländer trinken traditionell sehr gern ihren Brennivin. Das ist ein Aquavit mit einer leichten Kümmelnote. Das Kultgetränk gilt als Nationalgetränk Islands und wird gebrannt aus Korn und Vulkanwasser, welches über viele Jahre durch erkaltetes Lavagestein sickerte.
Neben dem Brennivin trinken die Isländer sehr gern Opal oder Topas. Das sind Lakritzliköre, welche wirklich einen kräftigen Lakritzgeschmack aufweisen. Die Isländer lieben Lakritze und kombinieren diese gern mit Getränken und Süßigkeiten.
Erwähnenswert sind auch noch die isländischen Gins und der Floki, ein isländischer Single Malt Whisky. Wir haben, bis auf den Floki, alles probiert und waren recht begeistert. Eine Verkostung können wir nur empfehlen.
Happy-Hour
Wer gern eine Kneipen-Tour in Reykjavik machen möchte, sollte sich vorher unbedingt über die Happy-Hours informieren. Viele bieten schon zwischen 15:00 und 20:00 Uhr Rabatte auf Bier und Wein an. Und es gibt sogar eine Happy-Hour App, die dir beim Geld sparen hilft. Appy Hour im Google Store
Öffentliche Verkehrsmittel in Reykjavik
In Reykjavik kann man sehr gut und unkompliziert mit dem Bus fahren. Vom Flughafen Keflavik aus gibt es einen Bus-Transfer (Flybus) direkt bis in die Innenstadt, aber dazu mehr im Abschnitt Anreise mit dem Flugzeug und Bus-Transfer. Ansonsten braucht man in Reykjavik nicht wirklich einen Bus. Das Zentrum ist überschaubar und, meiner Meinung nach, sehr gut zu Fuß zu erlaufen. Wir brauchten nur zweimal einen Bus, um unseren Mietwagen an der Abholstation abzuholen und nach der Abgabe. Diese lag ein wenig außerhalb und da bot sich der Bus an. Tickets haben wir ganz einfach und schnell per App (Strætó.is) gekauft. Strætó App im Google Store
Einfach nur die App herunterladen, installieren, Personenanzahl eingeben, Zahlungsdaten eingeben und fertig. Wir haben die Bezahlung per Visakarte vorgenommen, was wunderbar funktionierte. Beim Einsteigen in den Bus zeigt man dann einfach dem Busfahrer sein Handy mit dem Screen, den die App nach dem Kaufen des Tickets anzeigt. Entweder klickt der Busfahrer dann auf „Aktivieren“ oder ihr macht das selbst. Dann läuft die Zeit runter, die ihr mit dem Ticket fahren dürft. Das war so unkompliziert, dass ich es jedem empfehlen würde. Der Bus ist zudem deutlich günstiger als ein Taxi. Die sind in Reykjavik sehr teuer.
Unterkünfte und Mietwagen
Unterkünfte sind in Island auch nicht ganz günstig. Auch hier muss man ein wenig mehr in den Geldbeutel greifen. Die großen Hotels sind zum Teil sehr teuer. Günstigere Angebote findet man bei Booking.com und Airbnb. Ein kleiner Tipp hierzu. Viele Unterkünfte bieten Zimmer mit einem Gemeinschaftsbad an. Diese sind meist günstiger als Zimmer mit einem eigenen Bad. Wer also nicht unbedingt Wert auf ein eigenes Bad legt, kann hier wirklich Geld paren.
Zu den Unterkünften, die wir hatten, komme ich in einem späteren Beitrag noch. Es empfiehlt sich auf jeden Fall die Unterkunft für die erste und letzte Nacht sowie Mietwagen und Erlebnistouren bereits vor der Reise online zu buchen. Denn diese sind oftmals vor Ort deutlich teurer und beliebte Unterkünfte schon weg.
Mietwagen
Wer die Insel auf eigene Faust erkunden möchte und nicht das Fahrrad oder seine eigenen Füße nutzen will, sollte sich unbedingt einen Mietwagen nehmen. Wir haben unseren Mietwagen von Deutschland aus online über Check-24 gebucht, was ich unbedingt empfehlen würde. Vor Ort in Island sind die Mietwagen zum Teil deutlich teurer.
Vor der Wahl eures Autos sollte euch klar sein, was ihr gern tun wollt und wo ihr gern hinwollt. Solltet ihr in Erwägung ziehen auch mal ins Hochland zu fahren, so empfiehlt sich dafür ein Auto mit Allrad-Antrieb. Wir hatten einen Suzuki Vitara, der dafür sehr gut geeignet war. Die Größe des SUV’s war für unser Gepäck mehr als ausreichend und das Fahrgefühl auf den überwiegend nicht geteerten Strecken war wirklich angenehm.
Ein kleiner Hinweis am Rande. Wenn ihr die Hochland-Strecken fahren wollt, solltet ihr euch vorher erkundigen, ob die Straßen auch befahrbar sind. Oftmals liegt noch Schnee. Auf der Webseite von road.is bekommt ihr alle Informationen dazu. Manche Strecken werden auch vom Auto-Vermieter ausgeschlossen. Diese Informationen findet ihr dann in den Mietunterlagen. Solltet ihr diese Straßen dennoch fahren, wird eure Versicherung im Schadenfall unwirksam.
Wenn ihr jedoch nur auf der Ringstraße oder auf dem Golden Circle unterwegs sein werdet, genügt ein normales Auto ohne Allrad-Antrieb. Die sind zudem auch viel günstiger als die SUV’s.
Wlan
Wlan gibt es fast überall und kostenlos. Es gibt keinen Grund Daten über den eigenen Provider herunterzuladen. In vielen öffentlichen Einrichtungen, Cafès und sogar in den Bussen habt ihr kostenloses Wlan.
Blue Lagoon
Die Blue Lagoons sind wohl eines der bekanntesten Touristen-Highlights in Island. Diese Hot Pools sind zwar nett anzusehen, aber auch unglaublich voll mit Touristen und nicht gerade günstig. Blue Lagoons
Wir entschieden uns für den Besuch von natürlichen Hot Pools, die man in ganz Island findet und die zum Teil auch kostenlos sind. Es gibt eine Webseite, auf der ihr alle Hot Pots Islands findet. Hot Pot Iceland
Anreise mit dem Flugzeug und Bus-Transfer
Was Flüge angeht, sollte man rechtzeitig buchen. Die können zuweilen sehr teuer sein. Wir sind ab Frankfurt mit Icelandair direkt geflogen, was zwischen 300 – 400 € pro Person für Hin- und Rückflug lag.
Man sollte wissen, dass Rückflüge von Island meist recht früh sind, so ab ca. 7:20 Uhr. Wer nicht vorher mit dem Bus aus Reykjavik anreisen möchte, was zum Teil bis zu 50 min. (Startzeit in Reykjavik ca. 4:30 Uhr früh) dauert, sollte sich in der Nähe des Flughafens eine Unterkunft für die letzte Nacht suchen. Man sollte zudem pünktlich am Flughafen sein, denn der Check-In gestaltet sich ein wenig abenteuerlich, wenn man sich mit dem Vorgehen dort noch nicht auskennt. Auf jeden Fall sollte man den online Check-In machen. Das Gepäck muss man dann komplett selbst aufgeben. Dazu muss man zunächst an einen Automaten und seine Flugdaten eingeben. Dann wird das Etikett gedruckt, welches ihr selbst am Koffer befestigen müsst. Dann müsst ihr im vorderen Bereich der Abflughalle zu einem unbesetzten Schalter und selbst eure Etiketten einscannen. Dazu einfach den Koffer auf das Band und den Strichcode mit dem Scanner einlesen – fertig.
Wer das noch nie gemacht hat, dem erscheint diese Abflughalle auf den ersten Blick sehr chaotisch. Doch es funktioniert letztendlich einwandfrei, wenn man es erst einmal weiß. Das nette Personal vor Ort sagt euch aber auch alles noch einmal. Von daher – Don’t panic!
Transfer vom Flughafen
Vom Flughafen aus gibt es verschiedene Möglichkeiten um nach Reykjavik reinzufahren. Die Hauptstadt liegt ca. 45 km, ca. 50 min. Fahrtzeit vom Flughafen entfernt. Wir entschieden uns für den Bus-Transfer mit Flybus. Diese Busse fahren immer alle 30 Minuten. Somit ist die Wartezeit ganz überschaubar. Die Busse halten an verschiedenen Standorten in Reykjavik. Zumeist in der Nähe von größeren Hotels. Diese Bus Stops (Haltestellen) könnt ihr bei der Buchung selbst auswählen. Wir prüften einfach im Voraus, mit Hilfe von Google Maps, welche Haltestellen sich in der Nähe unserer Unterkunft befinden. Je nachdem, wo ihr in Reykjavik genau hinwollt, kostet euch eine Fahrt (Einfache Fahrt) ca. 3.499 ISK (ca. 24,69€) pro Person. Kostenloses Wlan im Bus inklusive.
Der Rücktransfer zum Flughafen gestaltet sich ebenso unkompliziert. Hierzu müsst ihr lediglich bei der Buchung eure Pick-Up Station (Abhol-Standort) in Reykjavik eingeben und der Bus holt euch dann dort pünktlich ab. Wir haben unsere Hin- und Rückfahrt mit dem Bus direkt von Deutschland aus online gebucht. Das ging ganz schnell und war unkompliziert. Man bekommt dann einen Voucher per E-Mail zugeschickt, den man einfach nur ausdruckt und im Bus dann vorzeigt. Buchung Flybus
Ausblick
Mit diesen Hinweisen seid ihr gut für eure Island-Reise vorbereitet. Dennoch empfehle ich euch den Island Reiseführer von DuMont. Der hat uns wirklich überzeugt.
In meinen nächsten Beiträgen schreibe ich euch von unserer Reiseroute, unseren Erlebnissen und unseren Highlights. Vielleicht geben sie euch eine Inspiration für euren Trip.
Ein Gedanke zu “Island – Die Insel aus Feuer und Eis”