Heute möchte ich euch noch von einem Erlebnis berichten, was bereits im März diesen Jahres stattfand. Von meinem Partner hatte ich einen Jochen Schweizer Gutschein fürs Eisklettern geschenkt bekommen. Da wir ganz gerne auch mal klettern, hatte ich den Wunsch das mal im Eis auszuprobieren. Diesen Wunsch haben wir uns nun im März im Pitztal erfüllt. Eigentlich war der Gutschein nur für mich, aber wie heißt es so schön: „Mitgehangen, mitgefangen.“ Mein Partner musste mit. Da wir auch sehr gern Snowboard fahren, haben wir das Event gleich mit unserem Winterurlaub verbunden. Den Gutschein löst man ganz einfach online auf der Webseite von Jochen Schweizer ein. Dann bekommt man den Veranstalter vor Ort mitgeteilt. Diesen haben wir dann per E-Mail angeschrieben und noch einen zusätzlichen Platz für meinen Partner gebucht. Alles easy!
Nicht ganz so easy darf man sich das Eisklettern selbst vorstellen. Mir war bereits im Vorfeld bewusst, dass es durchaus anstrengend werden kann. Je nachdem wie lang der Weg zum Kletterrevier ist und je nachdem welches Gewicht an Gepäck man mit sich schleppt. Und dann ist da noch die Dauer des Events. Man sollte mindestens 6-7 Stunden dafür einplanen. Zusätzlich ist es ratsam, auch wenn dort Schnee und Eis vorherrschen, nicht all zu dick angezogen zu sein. Denn man kommt schnell genug ins Schwitzen. Wichtig ist nur, dass man dicke Handschuhe (falls man sichert), eine zusätzliche warme Jacke und viel trinken bei sich hat. Ihr bekommt alle Informationen vom Veranstalter vorher mitgeteilt.
Nun zum Event selbst. Erst einmal vorab. So anstrengend war es nicht. Zumindest nicht für mich. Einige waren schon beim Lauf zum Kletterort fix und fertig. Das lag allerdings daran, dass unsere Guides uns versehentlich 2-3 km, durch hohen Schnee stapfend, in die falsche Richtung geschickt haben. Den ganzen Weg mussten wir dann natürlich auch wieder zurück laufen. Aber ok. Kann man nichts machen. Da muss man dann durch. Nach ca. 1 1/2 Stunden sind wir dann endlich an unserem Kletterort, der Taschachschlucht angekommen. In dieser Schlucht ist ein sehr großer Wasserfall, der regelmäßig im Winter komplett zufriert. Die Kulisse ist einfach fantastisch.
Kaum angkommen gab es eine kleine Einweisung und dann ging es auch schon mit praktischen Übungen los. Uns wurde zunächst erst einmal die Ausrüstung (Eispickel und Steigeisen) zusätzlich zur normalen Kletterausrüstung erklärt. Die ist relativ selbsterklärend und einfach zu benutzen. Anschließend haben wir Übungen in der Wand gemacht. Es hingen in einer Reihe Eispickel in der Eiswand und wir sollten uns erst einmal in einer niedrigen Höhe entlang der Eispickel hangeln und ein Gefühl für die Steigeisen und deren Festigkeit bekommen.
Anschließend sollte wir die Eispickel ins Eis schlagen und uns versuchen mal kurz hochzuziehen. Die Technik ist dabei ganz wichtig, aber auch einfach. Nach diesen kurzen Übungen ging es auch schon los. In den ersten Runden wurden wir von den Guides gesichert. Anschließend dann von unseren Partnern oder jemanden, der vom Gewicht her zu uns passt. Das Gefühl beim ersten Schlagen des Eispickels in der Wand werde ich nie vergessen. Ich war aufgeregt und überrascht zugleich. Aufgeregt, weil ich nicht wusste, ob es anstrengend ist oder nicht und überrascht wiedrrum wie einfach und leicht es ging. Alle Anwesenden die selbst schon mal geklettert sind, waren der Meinung, dass Eisklettern sogar einfacher ist, als normales klettern. Das denken wir auch. Wir haben sogar gegen Ende des Tages einen Eisüberhang probieren dürfen. Es haben gerade einmal 5 Leute von uns diesen Überhang geschafft und wir gehörten beide dazu. 🙂
Das Wechselspiel zwischen dem Schlagen des Eispickels und dem Setzen der Füße mit den Steigeisen war irgendwann total flüssig. Es war fast so, als hätten wir nie etwas anderes getan. Und was noch viel wichtiger ist, es hat riesig Spaß gemacht. Wir würden es jederzeit wieder tun. Dann vielleicht mal an einem Gletscher.
Super spannend erzählt. Der Bericht macht Lust auf mehr.