Eine eigene Bootstour war schon immer mein Traum. Nachdem ich 2019 meinen Bootsführerschein erfolgreich absolviert hatte, war klar, Praxiserfahrung muss gesammelt werden. Nach unserem Aufenthalt in Galéria führte uns unsere Route zu dem kleinen malerischen Küstenörtchen Porto Ota. Dieser Ort hat einen sehr schönen Strand und einen kleinen Hafen, mit nur wenigen Booten. Das war perfekt für unsere erste eigene Fahrt auf dem Meer. Hier ging mein Traum endlich in Erfüllung.
Porto Ota
Der Ort befindet sich zwischen Calvi und Ajjacio, ist sehr klein und zählt gerade einmal um die 600 Einwohner. Die gleichnamige Bucht, Golf von Porto und die rote Felsküste gehören zu den schönsten und eindrucksvollsten Gegenden Korsikas.
In Porto hatten wir mit dem Hôtel et Résidence Costa Rossa eine wirklich tolle Unterkunft gefunden. Das Zimmer war sehr groß und wir hatten eine traumhafte Aussicht auf den kleinen Hafen von Porto. Zudem verfügt dieses Hotel über einen sehr schönen Garten mit Pool. Wir blieben gleich 3 Nächte, um uns hier von unseren Wanderungen ein wenig zu entspannen und die Ruhe zu genießen.
Eine Bootstour im Golf von Porto
An unserem ersten Tag in Porto gingen wir direkt zum Hafen um zu schauen, ob wir hier ein Boot ausleihen können. Gleich mehrere Verleihstationen waren vor Ort. Wir suchten uns ein Boot aus, ein Zodiac Medline 500 (Motor: Yamaha, 50 PS), holten uns ein Preisangebot ein und buchten direkt.
Buchung eines Bootes
Wenn man ein Boot mieten möchte, muss einem bewusst sein, dass dies kein günstiges Vergnügen ist. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Wir buchten ein Zodiac Medline 500 für einen halben Tag (4h). Man braucht dafür einen gültigen Motorboot-Führerschein für internationale Gewässer. Ohne den gibt es nur kleinere Boote mit deutlich weniger PS. Hier ist der Fahrspaß natürlich nicht so groß und man kommt nicht wirklich weit. Wir entschieden uns für unsere erste eigenständige Tour für 50 PS. Das war mehr als ausreichend, um richtig Spaß zu haben auf dem Wasser.
Preislich kann es je nach Anbieter ganz unterschiedlich sein. Wir zahlten für den halben Tag 160 €, was wir völlig in Ordnung fanden. Dazu kam noch eine Kaution von 2500 €, die man mit seiner Kreditkarte hinterlegen muss, falls ein Schaden am Boot entstehen sollte. Dieser Betrag wird aber nur geblockt und nicht direkt abgebucht. Eine Abbuchung erfolgt erst im Schadensfall.
Für uns war das in Ordnung. Vor allem wenn man betrachtet, dass direkt nebendran die Touristen Bootstouren starteten für die man zwar weniger zahlt, aber auch nur 1h 30 unterwegs ist. Hier kostete eine Fahrt für 2 Personen um die 60 €. Rechnet man das hoch auf einen halben Tag (4h) landet man auch bei 160 €. Dafür ist man dann jedoch nicht selber gefahren und konnte hier und da nicht mal länger halten. Es lohnt sich also definitiv mit dem eigenen Boot unterwegs zu sein.
Wir füllten den Vertrag aus, erledigten das finanzielle und schon ging es für mich auf das Boot für die Einweisung, welche teils Französisch, teils Englisch war. Nach nicht einmal 20 min. saßen wir im Boot und legten ab. Ein großartiges Gefühl, gepaart mit Respekt vor meiner ersten eigenen Bootstour ohne einen Fahrlehrer.
Unsere Route
Bereits bei der Hafenausfahrt mussten wir aufpassen, da sie zum einen recht eng ist und sich zum anderen dicht unter der Wasseroberfläche Felsen befinden. Der Ive hielt vorn am Bug Ausschau und gab mir die Richtung an. Nach nicht einmal 10 min. befanden wir uns in der Bucht vor Porto. Ich strahlte über das ganze Gesicht.
Sobald wir den Sicherheitsbereich (300m von der Küste entfernt) verlassen hatten, gab ich Gas. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht flog mein Mann fast nach hinten und ich wusste genau, das wird ihm gefallen. Er legte sich vorn auf den Bug und genoss den Fahrtwind um die Nase herum. Da wir einen Gleiter hatten, der sich mit zunehmender Geschwindigkeit immer weiter aus dem Wasser hebt, wurde es für ihn dann doch etwas viel und er kam dann doch nach hinten zu mir hinter das Steuer und setzte sich normal hin. Alles mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Unsere Route war klar. Wir fuhren von Porto zum Capo Rosso vor, steuerten die eine oder andere Bucht an und fuhren hier und da in einige Höhlen rein. Bei manchen konnte man sogar hindurchfahren bis auf die andere Seite. Das war mega spannend und für mich auch ein kleiner Nervenkitzel, da ich so was noch nie gemacht hatte. Doch mit meinem Mann, der vorne am Bug Ausschau nach Felsen unter der Wasseroberfläche hielt, war, dass alles gar kein Problem. Das glasklare Wasser machte es uns an dieser Stelle zudem sehr einfach.
Dieser Küstenabschnitt ist wunderschön anzusehen. Sehr imposant ragen die roten Felsklippen in die Höhe. Im Kontrast mit dem blauen Wasser sah das einfach fantastisch aus. Viele kleine versteckte Buchten machten dieses wunderschöne Naturschauspiel einfach nur zu einem tollen Erlebnis.
Oberhalb der Klippen befindet sich die Region Calanche de Piana mit dem Capo Rosso am Ende der Landzunge. Diese Region ist sehr bekannt auf Korsika für ihre roten Felsen und ein absolutes Highlight für Wanderer und Fotografen. Am nächsten Tag machten wir die gleiche Tour nur oben auf den Felsklippen. Mehr dazu in meinem nächsten Beitrag.
Fazit unserer Bootstour
Es ist kein günstiger Spaß, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Man ist ungebunden und kann hinfahren wo man möchte. Man kann auch mal länger an einem Ort verweilen, sich vom Meer schaukeln lassen und die Aussichten ausgiebig genießen. Natürlich kann man dann auch hier und da ins Wasser springen, um zu baden oder zu schnorcheln. Die Bootstour und diese traumhaften Aussichten auf das Meer und die Klippen entspannten uns und lösten zugleich Adrenalin in uns aus. Es war eine absolut schöne Erfahrung. Natürlich durfte auch mein Mann am Ende des Tages ans Steuer.
Geniale Bilder. Super Tipps. Das liest sich, wie der Geheimtipp für Korsikareisende wirklich sehr informativ und leidenschaftlich. Das macht Lust auf me(e)hr auf Korsika. Danke, ich bin gespannt auf deine nächsten “ Reise- Geister „.
Dankeschön! Es hat auch riesig Spaß gemacht und es ist jedem zu empfehlen.