In das Hochland (Geysire und Co.)

Wir verließen die Region um den Thingvellir Nationalpark und setzten unsere Route in den Norden Islands zu einem der berühmtesten Geysire fort. Auf unserem Weg lagen einige spannende Zwischenstopps. Entlang der (F35) Biskupstungnabraut liegen 2 der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands. Der Geysir, Strokkur und der Gullfoss. Von der asphaltierten F35 führt dann die Route auf der 35, einer Schotterstraße, in Richtung Norden weiter.

Hochland von Island
Eine Schotterstraße führt über das Hochland

Die Fahrt führt einen vorbei an der Region Hveravellir mit dem Mountain Café und den Blue geothermal Pools. Vorher kann man noch einen Abstecher zum See Hvítárvatn machen. Dort steht die Schutzhütte Hvítárnes Hut, die öffentlich zugänglich ist. Ein Blick hinein lohnt sich auf jeden Fall.

Bevor ihr jedoch die Route über das Hochland nehmt, solltet ihr die Streckenverhältnisse prüfen. Manchmal ist die Straße noch wegen Schnee oder Instandsetzungen gesperrt. Vom Geysir bis nach Blönduós im Norden sind es etwas mehr als 200 km. Hier plant ihr am besten 4 Stunden reine Fahrtzeit (ohne Pausen) ein. Mit den Pausen am Hvítárnes Hut und im Mountain Café, wo ihr baden könnt, sind es deutlich mehr Stunden, die ihr hier unterwegs seid. Eine frühe Abfahrtszeit lohnt sich.

Als Tipp gilt auch hier wieder. Auto volltanken, Verpflegung und Trinken sowie Badesachen nicht vergessen.

Der Geysir und Strokkur

Der Geysir in Haukadalur und der Strokkur sind beide als Sehenswürdigkeiten in Island sehr bekannt. Wenn ihr euch beides in Ruhe anschauen wollt, empfiehlt es sich früh zu kommen und eine frühe Besichtigung zu machen. Dann sind noch nicht so viele Touristenbusse da und man kann ungestört Fotos machen. Wir waren gegen 10:30 Uhr am Geysir und das war wirklich entspannt. Bei beiden Naturphänomenen muss kein Eintritt gezahlt werden. Wir vermuten jedoch, dass die Isländer das in ferner Zukunft ändern werden. Beim Parkplatz befindet sich ein Touristenzentrum, wo ihr was essen, trinken und einkaufen könnt.

Der Geysir in Haukadalur ist der Namensgeber aller anderen Geysire. Er war einer der größten Geysire mit einer Ausbruchshöhe von bis zu 120 m um 2000 herum. In den vergangenen Jahren und Jahrhunderten war er mal mehr und mal weniger aktiv. Erdbeben spielten dabei immer wieder eine wichtige Rolle. Seine Aktivität hat in den letzten 50 Jahren sehr stark nachgelassen. Zuletzt brach er 2003 drei Mal am Tag aus. Seit dem hat die Aktivität abgenommen.

Blick auf den ausbrechenden Geysir
Blick auf den ausbrechenden Geysir
Geothermalgebiet
Geothermalgebiet

Der Strokkur ist wiederrum heute noch einer der aktivsten Geysire Islands. Er bricht ohne Hinzugabe von Seife alle 4 bis 10 Minuten aus und erreicht dabei eine Höhe von bis zu 30 Metern. Die Ansicht des Ausbruchs ist großartig. Es lohnt sich mit ein wenig Nervenkitzel auf den nächsten Ausbruch mit dem Finger am Abdruck der Kamera zu warten.

Der Gullfoss

Der Wasserfall Gullfoss liegt gerade einmal 5 Fahrminuten vom Geysir entfernt. Es lohnt sich also beide Naturphänomene an einem Tag zu besuchen. Der Gullfoss gehört zu den 10 schönsten Wasserfällen auf der Welt.

Auch hier befindet sich direkt am Parkplatz ein Touristenzentrum. Hier stürzt der Hvítá – der Gletscherfluss des Langjökull 32m, über zwei Stufen hinweg in die Tiefe. Die erste Stufe ist ca. 11m hoch. Die zweite Stufe 21m. Anschließend fließt er durch den teilweise 70m hohen Canyon.

Blick auf den Gullfoss
Blick auf den Gullfoss

Die Kräfte des Wasserfalls werden nicht für die Hydroelektrizität genutzt. Das verdanken die Isländer einigen Naturschützern. Unter ihnen, die Bauerstochter Sigríður Tómasdóttir, welche dort in der Nähe lebte. Sie kämpfte erfolgreich für die Erhaltung des Wasserfalls in seiner jetzigen Form. Ihr zu Ehren wurde dort beim Wasserfall ein Monument errichtet.

Island hat noch mehr Wasserfälle zu bieten, auch höhere, aber hier beim Gullfoss kann man die pure Kraft des Wassers spüren. Ein Ausflug hier her lohnt sich.

Hvítárnes Hut am Hvítárvatn

Schild zur Schutzhütte
Schild zur Schutzhütte

Vom Gullfoss aus ging es für uns weiter in Richtung Norden. Direkt nach dem Parkplatz verlässt man die asphaltierte F35 Straße und befährt die 35 weiter in Richtung Norden. Diese Schotterstraße ist gut befahrbar. Man sollte jedoch vorher prüfen, ob sie auch frei ist und vor allem das Auto volltanken. Denn es gibt auf der gesamten Strecke in den Norden keine Tankstelle.

Nach ca. 50 km Fahrt kommt links ein Abzweig zum Hvítárnes Hut. Dieser Weg ist deutlich schlechter als die Schotterstraße und zum Teil nur ein Auto breit. Nach ca. weiteren 10 min. Fahrtzeit gelangt ihr zur Schutzhütte Hvítárnes Hut. Diese Hütte ist öffentlich zugänglich und voll ausgestattet mit allem Wichtigen, was man braucht, um dort zu übernachten. Ein Blick hinein lohnt sich. Da wir hier ganz allein waren, blieb uns viel Zeit um uns umzuschauen. Wer hier übernachten möchte, kann die Übernachtungsgebühr von 6000 ISK in eine Vetrauenskasse werfen. Es lohnt sich eventuell auch vorher zu prüfen, ob noch Plätze frei sind. Um dieses Haus ranken sich einige mystische Geschichten. So auch um einen weiblichen Geist.

Hvítárnes Hut von Außen
Hvítárnes Hut von Außen
Hvítárnes Hut Ansicht von Innen
Hvítárnes Hut Ansicht von Innen
Blick in Richtung Langjökull

Von der Schutzhütte aus kann man einen anderen Weg zurück zur 35 wählen. Auf dieser Route muss man einen Fluss durchqueren. Auf der anderen Seite des Flusses befindet sich das Arbudir Café. Wer möchte kann hier eine Rast machen und ein leckeres Stückchen isländischen Kuchen und einen Kaffee genießen. Hier werden auch Wollprodukte verkauft. Es lohnt sich mal reinzuschauen. Wer es eilig hat oder noch keine Pause machen möchte, fährt ein Stück weiter nach Hveravellir zum Mountain Café.

Das Mountain Café und Blue Geothermal Pools

Vom Arbudir Café gelangt man nach weiteren 50 km in die Region Hveravellir. Diese Region ist ein Geothermalgebiet, welches schön anzusehen und nicht so überlaufen mit Touristen ist. Hier befindet sich die Hveravellir Lodge – eine Übernachtungsmöglichkeit, das Mountain Café und noch viel wichtiger der Hveravellir Blue Geothermal Pool. Das Auto kann man problemlos beim Café parken und sich erst einmal die Gegend anschauen.

Mountaincafé mit dem Parkplatz davor
Mountaincafé mit dem Parkplatz davor

Vom Parkplatz aus, gelangt man über einen Steg zum Geothermalgebiet. Hier können dampfende Felder und kleinere Geysire bestaunt werden. Anschließend zogen wir unsere Badesachen an und gönnten uns ein Bad im natürlichen Hot Pool. Auch dieser hier ist kostenlos. Direkt am Pool befinden sich Bänke, wo ihr eure Sachen ablegen könnt.

Die Blue Geothermal Pools
Die Blue Geothermal Pools
Geothermalgebiet bei Hveravellir
Geothermalgebiet bei Hveravellir mit dampfenden Feldern

Nach dem entspannten Bad lohnt es sich im Café noch reinzuschauen und eine Pause zu machen. Die Atmosphäre ist wirklich beruhigend und entspannend. Die Einrichtung ist sehr spartanisch, aber das Angebot recht groß. Hier sollte man unbedingt einen Stopp einlegen.

Mountaincafé von Innen
Das Mountaincafé von Innen

Fazit

Das Hochland von Island ist durchaus eine Reise wert. Wenn ihr das richtige Auto habt, ein wenig Abenteuer erleben wollt und Gott verlassene Gegenden liebt, seid ihr hier genau richtig. Landschaftlich einfach einzigartig und unglaublich ruhig. Vor allem die Region Hveravellir solltet ihr euch anschauen. Dafür braucht ihr ca. 2 bis 3 Stunden, wenn ihr auch baden wollt und im Mountain Café eine Rast macht.

Von Hveravellir fuhren wir, vorbei am Svínavatn, weiter in Richtung Norden nach Blönduos. Die Aussichten unterwegs sind einfach atemberaubend schön. Es lohnt sich hin und wieder einfach mal anzuhalten und die Gegend sowie die Ruhe zu genießen. In meinem nächsten Beitrag berichte ich ein wenig über den Norden.

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