Eine Tour im Abel Tasman Nationalpark

Vom Franz-Josef Gletscher ging es für uns immer weiter entlang der Westküste, vorbei an Greymouth Richtung Norden zum Abel Tasman Nationalpark. Dort blieben wir für 2 Nächte im Old Mac Donalds Farm Carpark. Dieser hatte alles was man brauchte. Gleich mehrere sehr gut ausgestattete Küchen, inkl. Gasgrill, Toiletten, Duschen und sogar einen TV Raum. Hier fühlten wir uns wohl und so waren die 96$ inkl. Strom für unseren Campervan eine lohnende Investition.
Wir hatten bereits am ersten Tag vor Ort bei R&R Kajaks eine selbstgeführte Tour für den 06.01.2018 für 95$ pro Person gebucht. Diese beinhaltete eine Kajak Tour nach Achorange Bay und eine Wanderung von dort aus zurück nach Marahau, was ca. 13 km sind.

Auf „großer“ Boots-Tour

Der Tag startete bereits um 08:00 Uhr. Nach einer ausführlichen Einweisung durch Kate, ging es mit den Kajaks aufs Wasser. Wir hatten ein fantastisches Wetter mit blauem Himmel und Temperaturen um die 24 Grad. Der Wind sollte gegen Mittag etwas auffrischen, aber das sollten wir später noch zu spüren bekommen. 🙂 Im Vergleich zur Kajak Tour auf dem Lake Wanaka hatten wir dieses Mal einen Zweisitzer-Kajak.

Unser erster Stop – Adele Island

Zum Frühstück fuhren wir nach Adele Island. Dort gab es einen wunderschönen, kleinen, weißen Sandstrand auf dem wir anlandeten. Bei fast karibischen Ansichten genossen wir unsere geschmierten Brötchen und einen Apfel.

Adele Island im Abel Tasman Nationalpark

Karibische Aussichten

Gestärkt ging es dann auf die Rückseite der Insel, die Nordseite. Dort befindet sich eine Seelöwenkolonie und die wollten wir uns unbedingt anschauen. Diese ließen auch nicht lang auf sich warten. Schon nach ein paar kräftigen Paddelzügen konnten wir die ersten Exemplare sehen. Gemütlich liegen sie auf den Felsen und genießen die Sonnenstrahlen. Hin und wieder springen sie ins Wasser und vollziehen dabei ihre anmutigen Bewegungen, die fast einem Tanz mit vielen Pirouetten gleicht. Immer wieder wälzen sie sich der Länge nach schwimmend im Wasser. Es ist wirklich schön anzusehen. Besonders eindrucksvoll sind die vielen Jungtiere. Ganz klein und mit lauten Tönen, die an einen Hilfeschrei erinnern, bewegen sie sich etwas unbeholfen und tappsig über die glitschigen Felsen. Wir halten respektvollen Abstand von 20 m und genießen das tierische Schauspiel. Nachdem wir uns an den possierlichen Tierchen satt gesehen haben, paddeln wir munter weiter Richtung Küste.
Hier gibt es immer wieder traumhafte Sandstrände und Buchten zu sehen, die zum Verweilen geradezu einladen.

Auf unserem Weg Richtung Anchorage Bay wurde dann der angesagte Wind tatsächlich immer stärker (20 Knoten) und die Wellen ziemlich hoch. Dieser Abschnitt heißt nicht umsonst „The Mad Mile“. Wir kämpften uns bis zur Hälfte durch, doch die Wellen schlugen so stark übers Boot, dass ich vorn schon komplett nass war und das Boot das eine oder andere Mal schon zu kippen drohte. Auf Anraten von Kate, die uns morgens beim Briefing davon abriet bei solchem Wind weiterzufahren, traten wir den Rückzug zur Observation Bay an. Dort konnten wir auch das Boot zurück lassen und weiter wandern.

2. Etappe – Die Wanderung

Nach einer kurzen Stärkungspause begann für uns nun der Wanderungspart. Wir wollten die Anchorage Bay unbedingt trotzdem sehen und entschieden uns dorthin zu wandern. Von der Observation Bay waren das gerade einmal knapp 3 km. Der Weg dorthin ist sehr gut ausgebaut und beschildert. Zudem gehört dieser Küstenabschnitt zum Coast Track, welcher einer der Great Walks in Neuseeland ist. Dieser Coast Track ist insgesamt 60 km lang und erstreckt sich von Marahau (im Süden) bis nach Wainui (im Norden). Dieser Track ist bestens für eine mehrtägige Wanderung geeignet.

An der Anchorage Bucht angekommen, waren wir ein wenig überrascht. Es waren unheimlich vielen Menschen dort. Der Strand ist aber auch ein wunderschöner, sehr großer und langer weißer Sandstrand, der geradezu zum Baden einlädt. Hier fahren auch regelmäßig Wassertaxis, um die Leute abzuholen, denen der Rückweg nach Marahau mit 12 km zu lang ist.

Für uns kam das nicht in Frage. Wir wollten unbedingt noch eine kleine Strecke wandern und die eine oder andere Bucht entdecken. Auf dem Weg gibt es unheimlich viele schöne Aussichten auf die Küste, die man einfach nur genießen kann.

Karibische Aussichten

Traumhafte Buchten

Stilwell Bay

Besonders schön waren dabei die Stilwell Bay und der Observation Beach. Glücklich und zufrieden kamen wir gegen 19 Uhr in Marahau wieder an.

Hier noch ein paar Tipps, was man für eine solche kombinierte Tour unbedingt dabei haben sollte.

Für die Kajak Tour + die Wanderung:

  • Schirmmütze oder Kopftuch
  • Sonnencreme
  • Sonnenbrille
  • Essen und Trinken für den gesamten Tag
  • warme Sachen zum Wechseln nach der Kajak Tour
  • Handtücher
  • Wanderschuhe
  • Kamera
  • Smartphone

Keine Sorge. Alles kann im Boot sicher und trocken verstaut werden. Wir können eine kombinierte Tour echt empfehlen. So bekommt man auch viele schöne Ansichten auf die Küste vom Wasser aus und kann, wenn man Glück hat, ausgiebig Seelöwen beobachten.

Ein Gedanke zu “Eine Tour im Abel Tasman Nationalpark

  1. Sehr schön, dass es hier auch nicht nur Fauna sondern auch Flora gibt. Die Reisebeschreibung , Kajak -und wandertour, ist ausgesprochen gut und nachvollziehbar. Seelöwen mal live zu erleben muss toll sein. Ist ja auch zu putzig.

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